Hamm wurde zum ersten Mal am 31. März 1131 urkundlich erwähnt. „Eccl[esi]am Hamne cum tota dec[ima]“ steht in der Urkunde, in der Papst Innozenz II. dem Cassius-Stift zu Bonn die Kirche und den Zehnten zu Hamm an der Sieg bestätigte. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte das frühere Kirchspiel Hamm (Sieg)[3] zur Grafschaft Sayn, zuletzt zu Sayn-Hachenburg. Nach einer kurzen Zeit unter Nassau wurde mit dem Übergang an das Land Preußen dann aus dem Kirchspiel die Bürgermeisterei Hamm.
Internationale Bedeutung erhielt Hamm durch den Begründer des ländlichen Genossenschaftswesens, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der hier 1818 geboren wurde. Raiffeisens Vater war Bürgermeister der Bürgermeisterei Hamm. Auch der Großvater und Urgroßvater hatten dieses Amt inne, wenn auch unter anderer Bezeichnung. Das Raiffeisenmuseum erinnert an sein Leben.
Am 10. Februar 1968 erhielt Hamm den Namenszusatz „(Sieg)“.[4] Seit dem 21. September 2022 führt Hamm (Sieg) die Bezeichnung „Raiffeisengemeinde“.[5]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Hamm (Sieg), die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
FWG = Freie Wählergruppen Verbandsgemeinde Hamm/Sieg e. V.
Bürgermeister
Ortsbürgermeister von Hamm ist Bernd Niederhausen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 76,43 % wiedergewählt.[8]
Wappen
Blasonierung: „Von Rot über Blau durch silbernen Wellenfaden zum Schildfuß geteilt, oben unter zwei gekreuzten silbernen Pferdeköpfen ein goldener, blau gezungter, abgerissener leopardierter Löwenkopf, unten silberner Schlägel und Eisen.“
Wappenbegründung: Die zwei Pferdeköpfe symbolisieren das Lebenswerk von Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Der Löwenkopf steht für die frühere Zugehörigkeit Hamms zur Grafschaft Sayn-Hachenburg. Der Wellenfaden versinnbildlicht die Lage an der Sieg. Schlägel und Eisen verweisen auf die Bergbau-Tradition von Hamm.
Kultur und Freizeit
In der Thalhauser Mühle liegt das größte Naturfreibad der gesamten Region mit einer Wasserfläche von 16.000 m² und 15.000 m² Liegewiesen.
Im Jahr 1998 erwarb die Ortsgemeinde das Geburtshaus von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und schuf das Raiffeisenmuseum, das 2000 eröffnet wurde.
Georg Wilhelm Heinrich Seippel (* 17. Mai 1788 in Hamm an der Sieg; † 17. Juni 1850 ebd.) war Pfarrer in Hamm und Erzieher von Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
Der Künstler Erwin Wortelkamp wurde am 21. September 1938 in Hamm (Sieg) geboren.
Der Unternehmer Willy Korf wurde am 13. August 1929 in Hamm (Sieg) geboren.
Mit Hamm verbunden
Gottfried Friedrich Raiffeisen (* 7. Februar 1782 in Mittelfischbach; † 16. Januar 1849 in Hamm an der Sieg), Bürgermeister der Bürgermeisterei Hamm und Vater von Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
Michael Klein (* 1964), evangelischer Pastor in Hamm, Kirchenhistoriker
↑Zur konfessionellen Entwicklung vgl. Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch 58 (2015), S. 74–80.