Zum 1. Januar 1824 wurde das Kirchspiel Szirgupönen aus dem Kreis Stallupönen in den Kreis Gumbinnen umgegliedert. Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Am 21. Juli 1875 wechselte die Landgemeinde Grünheide aus dem Kreis Darkehmen in den Kreis Gumbinnen.
Nach der Teilung der Provinz Preußen in die Provinzen Ostpreußen und Westpreußen wurde der Kreis Gumbinnen am 1. April 1878 Bestandteil Ostpreußens. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Gumbinnen wie im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle Gutsbezirke bis auf zwei aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Am 1. Oktober 1937 wurde die Gemeinde Wandlauszen aus dem Kreis Pillkallen in den Kreis Gumbinnen umgegliedert.
Zwischen 1874 und 1945 waren die Landgemeinden, Guts- und Forstbezirke des Kreises Gumbinnen in 23 Amtsbezirken zusammengeschlossen.[10] Die meisten von ihnen erhielten zwischen 1938 und 1939 im Zuge der nationalsozialistischen Germanisierungsbestrebungen einen neuen Namen:
Pommerfelde (Lenglauken), am 1. April 1939 zu Blecken
Schröterlauken, 1895 zu Tublauken
Skripitschken, 1893 zu Gerwischken
Stannen, 1895 zu Stobricken
Tzulkinehlen, 1895 zu Antbrakupönen
Wilken, 1893 zum Gutsbezirk Wilken
Ortsnamen
1936/1938, vereinzelt auch in den Jahren davor, wurden im Kreis Gumbinnen etwa zwei Drittel aller Gemeindenamen „eingedeutscht“. Das waren meist lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen:[6]
Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 250–261.
Rudolf Grenz: Stadt und Kreis Gumbinnen. Eine ostpreußische Dokumentation. Zusammengestellt und erarbeitet im Auftrag der Kreisgemeinschaft Gumbinnen. Marburg/Lahn 1971.
Herbert Stücklies, Dietrich Goldbeck: Gumbinnen Stadt und Land. Bilddokumentation eines ostpreußischen Landkreises 1900–1982. Im Auftrag der Kreisgemeinschaft Gumbinnen aus der Bildersammlung des Kreisarchivs Gumbinnen ausgewählt, zusammengestellt und erläutert. Band I und II. Bielefeld 1985.
Bruno Moritz: Geschichte der reformierten Gemeinde Gumbinnen. Festschrift zum 200jährigen Bestehen der Kirche 1739–1939. Sonderdruck aus dem Evangelischen Volksblatt für die Ostmark 1939.
Gumbinner Heimatbrief. Nachrichtenblatt für die Stadt und den Kreis Gumbinnen. Organ der Kreisgemeinschaft Gumbinnen/Ostpreußen. Erscheint seit etwa 1952 ca. zweimal im Jahr.
Michael Rademacher: Ostpreußen – Kreis Gumbinnen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Max Toeppen: Historisch-comparative Geographie von Preussen. Gotha: Perthes 1858, Seite 320.
↑Ludwig von Baczko: Handbuch der Geschichte, Erdbeschreibung und Statistik Preussens, Band 2. Friedrich Nicolovius, Königsberg und Leipzig 1803, S.41 (google.de).
↑Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Gumbinnen (Digitalisat [abgerufen am 9. September 2020]).
↑Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, Band 2. Einwohnerzahlen der Kreise. S.307 (Digitalisat).
↑ abcdefghiMichael Rademacher: Ostpreußen – Kreis Gumbinnen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900