Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem britischen Popsänger Tom Jones. Für Personen mit gleichen Namen oder zu anderen Bedeutungen siehe Tom Jones (Begriffsklärung).
Tom Jones wurde 1940 im Stadtteil Treforest der walisischen Stadt Pontypridd als Sohn des Bergmanns Thomas Woodward (1910–1981) und Freda Jones (1914–2003) geboren.
1957 heiratete er Melinda Rose „Linda“ Trenchard; ihr gemeinsamer Sohn wurde im selben Jahr geboren. Melinda starb im April 2016 an den Folgen einer Krebserkrankung.[1] Aus einer Affäre mit einem US-amerikanischen Model hat er einen 1988 geborenen Sohn.[2][3]
Karriere
Er arbeitete zunächst als Staubsaugervertreter, versuchte aber schon 1963 eine Karriere als Sänger mit der Beat-Band Tommy Scott and the Senators. In diesem Jahr nahm er sieben Stücke in Joe Meeks Studio auf, die aber erst 1965 nach seinem ersten großen Erfolg veröffentlicht wurden. Die Band war nicht sehr erfolgreich, und so entschloss sich Jones zu einer Solokarriere.
Als Clubsänger tingelte er zunächst abends unter dem Pseudonym „Tiger Tom“ (der Spitzname „Tiger“ ist bis heute geblieben) durch die walisischen Arbeiterkneipen und ab 1964 durch die Londoner Bars. Dort fiel er dem Manager Gordon Mills auf, der mit ihm Platten produzierte und ihm den neuen Künstlernamen „Tom Jones“ verpasste (nach dem damals populären Film über einen Frauenhelden). Die erste SingleChills and Fever floppte, doch schon der Nachfolgetitel It’s Not Unusual landete als Nummer 1 in den britischen Charts. Es folgten viele Hits.
1965 sang er die Titelsongs zu den Filmen Was gibt’s Neues, Pussy? (What’s New, Pussycat?) und Feuerball (Thunderball). Auch in Deutschland hatte er große Erfolge. Er kam 1968 mit Delilah und Help Yourself zweimal auf Platz 1 der deutschen Hitlisten. Er spielte erfolgreich mit seinem Sexappeal, trat in hautengen Hosen und mit weit geöffneten Hemden auf, die seine üppige Brustbehaarung zeigten. Seine Live-Konzerte waren ausverkauft und mit kreischenden Mädchen und Frauen überfüllt.
Anfang der 1970er Jahre zog Jones nach Las Vegas, wo er in Clubshows auftrat. In jener Zeit hatte er sich auf Country-Pop spezialisiert, was ihm einige Hits einbrachte. Danach wurde es etwas stiller um ihn. 1987 tauchte er mit dem Song A Boy from Nowhere erneut in der britischen Hitparade auf. 1988 coverte er zusammen mit den Electronic-Avantgardisten Art of Noise die Prince-Komposition Kiss. 1991 sang er im Duett mit Van MorrisonCarrying a Torch. 1993 hatte er in der NBC-FernsehserieDer Prinz von Bel-Air (Staffel 3, Folge 18) einen Gastauftritt als Carltons Schutzengel.
Jones wurde 2006 von Königin Elisabeth II. zum Knight Bachelor geschlagen; durch diese Nobilitierung lautet seine Anrede seitdem Sir Thomas. Im November 2008 veröffentlichte Jones sein 25. Studioalbum, 24 Hours. Für dieses Album war er erstmals selbst als Songschreiber tätig. Kara DioGuardi steuerte mit Give a Little Love ein Stück bei, und mit The Hitter von Bruce Springsteen findet sich ein weiterer Coversong auf dem Album. Jones ist seit der ersten Staffel 2012 Jurymitglied und Coach in der britischen Gesangs-Castingshow The Voice UK, die von BBC One ausgestrahlt wird.
Sein 2021 veröffentlichtes Album Surrounded by Time war seine erstes Nummer-eins-Album in Großbritannien seit Reload (1999) und machte ihn zum bis dato ältesten männlichen Künstler an der Spitze der britischen Albumcharts.[4]
Filmografie (Auswahl)
1972: Eine Brücke übern Teich (The Special London Bridge Special, Fernsehfilm)
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Literatur
Tom Jones: Over the Top and Back: Die Autobiografie. Heyne Verlag, 2016, ISBN 978-3-453-20112-5.
Lucy Ellis, Bryony Sutherland: Tom Jones, der Tiger aus Wales (engl. Tom Jones close up). Hannibal Verlag, 2000, ISBN 3-85445-183-0.
Trivia
Bevor David Robert Jones sich spätestens 1966 endgültig David Bowie nannte[7], trug er nach Davie Jones (Davie Jones and the King Bees) 1965 den Künstlernamen Tom Jones. Als im gleichen Jahr aber It’s Not Unusual erschien und Nummer 1 der englischen Charts wurde, änderte er sein Pseudonym schließlich ein letztes Mal.