Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wurde hier Kupfer abgebaut, im 19. Jahrhundert spielte dann die Textilindustrie eine wichtige Rolle.
Der Tunnel von Urbès
Zwischen dem elsässischen Urbès und dem lothringischenBussang liegt – laut Google-Maps in der Gemarkung von Urbès – der Col de Bussang. Unter dem hindurch wurde von 1932 bis 1935 an einem auf etwa acht Kilometer Länge geplanten Eisenbahntunnel gearbeitet, der die Eisenbahnnetze des Elsass mit Lothringen und weiter mit den Beneluxländern verbinden und dadurch zur wirtschaftlichen Entwicklung der beiden Regionen beitragen sollte.[2]
Die Tunnelarbeiten an dem gelegentlich auch als Tunnel de Bussang bezeichneten Bauwerk wurden 1935 eingestellt und der Tunnel nie fertig gestellt.
Zum Zeitpunkt der Einstellung der Tunnelbauarbeiten waren von dessen geplanter Länge von 8,287 KM 4,060 KM von Urbès aus in Richtung Westen gebaut, von der westlichen Seite aus lediglich 300 Meter.[3]:S. 9 Am 12. Dezember 1936 kam es in Thann zur Gründung des „Comité des Percées des Vosges“, das sich – erfolglos – für den Weiterbau des Tunnels einsetzte; das endgültige Aus für den Weiterbau kam 1962 durch einen Beschluss der französischen Regierung.[3]:S. 11
Anfang 1944 wurden die deutschen Besatzer auf den Tunnel aufmerksam und errichteten dort ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof. Mehr als 2.100 Zwangsarbeiter fertigten im Tunnel für wenige Monate unter dem Kommando der SS Flugzeugmotoren für Daimler-Benz, bevor aus Furcht vor den näherrückenden Alliierten-Truppen ab August 1944 mit der Evakuierung der Produktionsstätte und der Zwangsarbeiter begonnen wurde. Mitte Oktober 1944 verließen die letzten Arbeiter das Gelände.[2]
Orte der Erinnerung zwischen Urbès und dem Col de Bussang: (1) Gelände des ehemaligen Arbeiter- und späteren Zwangsarbeiterlagers (heute Campingplatz), (2) das Gelände vor dem ehemaligen Tunnel d'Urbès, (3) Mémorial du Steingraben, (4) Col de Bussang.
Auf der Webseite Gedenkorte Europa ist von 51 Menschen die Rede, die im KZ-Außenlager Urbès zu Tode kamen.[4] An sie erinnern Gedenktafeln am Tunneleingang, und außerdem gibt es einen Lehrpfad, der an 15 Gedenktafeln vorbeiführt, auf denen über die Geschichte des Tunnels und seiner Opfer informiert wird.[5]
An der Auffahrt zum Col de Bussang befindet sich noch vor der Passhöhe die Gedenkstätte „Mémorial du Steingraben“. Im Herbst 1944 wurden hier zwölf Widerstandskämpfer aus Bussang und Urbès von der Gestapo erschossen.[6]
Der hintere Teil des Tunnels wurde in der Nachkriegszeit zu einem Trinkwasserreservoir für Urbès und Umgebung umgewandelt. Auf dem Gelände, auf dem sich während der Arbeiten am Tunnel das Lager der Arbeiter und später das Lager für die Zwangsarbeiter befand, befindet sich heute Campingplatz Urbès.[8]
↑Georges Bischoff: Recherches sur la puissance temporelle de l’abbaye de Murbach (1229–1525) = Publications de la Société Savant d’Alsace et des Régions de l’Est. Série recherches et documents XXII. Libraire Istra, Strasbourg 1975, S. 81, 129, 159.
↑Eva Berhardt et al.: Das Konzentrationslager Natzweiler im Elsass : Handreichung zum Besuch der Gedenkstätten am ehemaligen Hauptlager - Wegweiser zu den Gedenkstätten der Außenlager beiderseits des Rheins, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-945414-67-5, S. 51
↑Mehr Bilder von der Gedenkstätte „Mémorial du Steingraben“ sind auf Google-Maps zu finden.
« Le Tunnel 20e siècle Le Col de Bussang constituait une véritable barrière pour les relations commerciales entre les Vosges et l'Alsace et entre le Benelux et l'Italie. Le Tunnel d'Urbès devait raccourcir le trajet Urbès – St Maurice, par voie férrée, de 52 KM. En 1932 commencèrent les Travaux Entreprise Par la Société Vandevalle et Broe. Tout le monde y travaillait car à l'époque la toure du tunnel, les ouvrages d'art, ponts, viaduc, rampes d'accès. Hélas en 1935, les travaux furent arrétés. Faute de crédits-dit-on. Mais aussi pour des raisons politiques. En 1944 l'occupant trouva un stratégique à installer un camp de travail dans le tunnel, dans le but de produire des pièces détachées pour son aviation. La période sombre amena du Camp du Struthof 1000 détenus à cet endroit où ils devaient y travailler dans de terribles conditons. Une plaque apposée à l'entrée du tunnel rapelle ce passée cruel. Aujourd'hui après une tentative de relance, le Tunnel est abandonné par la S.N.C.F. Il est devenu un Réservoir d'eau portable exceptionnel. L'eau est excellente. le débit de la source est de 30 a 40 litres par seconde. Le village d'Urbès est desservi et beintôt une partie de la vallée de Saint-Amarin pourra en profiter gràce à la pose d'une grands conduite. Pour des raisons èvidentes d'hygiène, le tunnel d'Urbès ne se visite pas. »
„Der Tunnel im 20. Jahrhundert Der Col de Bussang stellte eine echte Barriere für die Handelsbeziehungen zwischen den Vogesen und dem Elsass sowie zwischen den Benelux-Staaten und Italien dar. Der Tunnel von Urbès sollte die Strecke Urbès - St Maurice um 52 km verkürzen. 1932 begannen die Bauarbeiten, die von der Firma Vandevalle und Broe durchgeführt wurden. Alle arbeiteten daran, denn zu dieser Zeit wurden der Tunnel, die Bauwerke, Brücken, Viadukte und Zugangsrampen gebaut. Leider wurden die Arbeiten 1935 eingestellt. Wegen fehlender Kredite, hieß es. Aber auch aus politischen Gründen. 1944 fanden die Besatzer einen strategischen Grund, im Tunnel ein Arbeitslager einzurichten, um Ersatzteile für ihre Flugzeuge zu produzieren. In dieser dunklen Zeit wurden 1000 Häftlinge aus dem Lager Struthof an diesen Ort gebracht, wo sie unter schrecklichen Bedingungen arbeiten mussten. Eine Tafel am Eingang des Tunnels erinnert an diese grausame Vergangenheit. Nach einem Versuch, den Tunnel wieder in Betrieb zu nehmen, wurde er von der S.N.C.F. aufgegeben. Er wurde zu einem hervorragenden Trinkwasserreservoir. Das Wasser ist ausgezeichnet. Die Wassermenge der Quelle beträgt 30 bis 40 Liter pro Sekunde. Das Dorf Urbès ist versorgt und bald wird auch ein Teil des Tals von Saint-Amarin davon profitieren können, da eine große Leitung verlegt wurde. Aus naheliegenden hygienischen Gründen kann der Tunnel von Urbès nicht besichtigt werden.“