Naypyidaw/Myanmar: Machthaber Min Aung Hlaing verlängert den Ausnahmezustand bis August 2023. Zu diesem Zeitpunkt würden auch Wahlen stattfinden. Unterdessen gehen die Proteste gegen das Militär seit dessen Putsch vor einem halben Jahr weiter.[1]
Tokio/Japan: Die belarussische Sprinterin Kryszina Zimanouskaja gibt bekannt, dass sie während der Olympischen Sommerspiele aufgrund öffentlich geäußerter Kritik an Sportfunktionären ihres Landes gegen ihren Willen aus Tokio zurück nach Minsk verbracht werden sollte und ersucht um Schutz durch die Tokioter Polizei.[2] Daraufhin erhält sie ein humanitäres Visum für Polen und kann in den Folgetagen dorthin ausreisen.
Wellington/Neuseeland: In einer Rede äußert Premierministerin Jacinda Ardern Bedauern über den Umgang mit Einwanderern aus pazifischen Inselstaaten in den 1970er Jahren.[3]
Kabul/Afghanistan: Bei der Explosion einer Autobombe in der afghanischen Hauptstadt werden mindestens 13 Personen getötet und 20 verletzt. Die Bombe explodiert in der Nähe des Gästehauses des amtierenden Verteidigungsministers, wo mehrere Politiker zu Beratungen über eine Gegenoffensive gegen den Vormarsch der Taliban im Norden Afghanistans zusammenkommen. Die Taliban bekennen sich zu der Terrorattacke.[7]
Berlin/Deutschland: Der Bundeswahlausschuss entscheidet, dass der saarländische Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen mit seiner Liste nicht an der kommenden Bundestagswahl teilnehmen darf. Um nach innerparteilichen Differenzen das parteiinterne Frauenstatut zu wahren, sollte unbedingt eine Frau an der Spitze der Liste stehen, womit eine zweite Listenaufstellung notwendig wurde. Zu dieser sind Delegierte eines Ortsverbandes, der unter der Führung des ursprünglichen Spitzenkandidaten stand, nach einer Entscheidung des Bundesgeschiedsgerichts der Partei ausgeschlossen worden, was nach Meinung von Landes- und Bundeswahlleitung eine Verletzung des Demokratieprinzips darstellt, da die ausgeschlossenen Delegierten ein Drittel der Versammlungsmitglieder darstellten und die Listenaufstellung entscheidend hätten beeinflussen können.[8]
Barcelona/Spanien Der FC Barcelona gibt bekannt, dass Lionel Messi keinen weiteren Vertrag bekommt und den Verein somit verlassen wird. Es endet eine 16-Jährige Ära.
Suva/Fidschi: Das Pacific Islands Forum begeht den 50. Jahrestag der Gründung seiner Vorgänger-Organisation. Bei einem online abgehaltenen Gipfeltreffen ist der von Fidschis Premierminister Frank Bainimarama eingeladene US-Präsident Joe Biden als Teilnehmer zu Gast. Die Staaten der Region Mikronesien werden aufgerufen, sich erneut dem Forum anzuschließen. Stärker ausgeprägter Regionalismus führte zu deren Austritt und damit zur größten Krise seit Bestehen des Pacific Islands Forums.[10]
Samstag, 7. August 2021
Hamhŭng/Nordkorea: Nach Berichten des staatlichen Fernsehsenders KCTV führt extremer Regen zu Überschwemmungen. Besonders getroffen ist die Provinz Hamgyŏng-namdo, wo Häuser zerstört werden und weite Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche unter Wasser stehen. Rund 5.000 Personen mussten evakuiert werden.[11]
Jakutsk/Russland: Die Waldbrände in Russland weiten sich weiter aus. Rund 250 verschiedene Feuer werden gezählt. Besonders betroffen ist die Republik Sacha (Jakutien). In insgesamt acht Regionen ist der Ausnahmezustand ausgerufen worden. Ursache für die Waldbrände ist eine Hitzewelle.[12]
Sonntag, 8. August 2021
Gao/Mali: Bei islamistischen Attacken werden mindestens 51 Zivilisten getötet, als zeitgleich drei Dörfer in der Region Gao am Abend angegriffen werden.[13]
Tizi Ouzou/Algerien: Bei Löschversuchen ausgebrochener Busch- und Waldbrände in der Kabylei kommen 25 eingesetzte Soldaten ums Leben.[18]
Vilnius/Litauen: Im Rahmen des Taiwan-Konfliktes zieht die Volksrepublik China ihren Botschafter aus Litauen ab und fordert zugleich den litauischen Botschafter in der Volksrepublik auf, das Land zu verlassen. Hintergrund ist, dass Taiwan kurz zuvor eine eigene Auslandsvertretung unter dem Namen „Taiwanesisches Vertretungsbüro in Litauen“ in der litauischen Hauptstadt Vilnius eröffnete.[19]
Mittwoch, 11. August 2021
Beirut/Libanon: Die libanesische Zentralbank führt einen Kreditrahmen für den Import von Erdöl ein, der sich an Preisen des Weltmarktes orientiert. Faktisch endet damit eine Subvention des Ölpreises, was zu stark steigenden Treibstoffpreisen führt.[20]
Buka/Papua-Neuguinea: Der Präsident der autonomen Region Bougainville, Ishmael Toroama, erklärt, um die nach dem nicht-bindenden Referendum 2019 angestrebte Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea vollständig erlangen zu können, brauche es als notwendigen Schritt eine ganzheitliche Vorgehensweise.[21]
Tripolis/Libyen: Militärkräfte Libyens erlassen einen Vollstreckungsbefehl zur Inhaftierung von Saif al-Islam al-Gaddafi, dem Sohn des früheren Diktators und potentiellen Kandidaten für die nächsten Wahlen, aufgrund von Verstrickungen zum Militärunternehmen Gruppe Wagner, das in Libyen General Haftar unterstützt.[22]
Donnerstag, 12. August 2021
Ankara/Türkei: Nach gewaltsamen Ausschreitungen gegen syrische Flüchtlinge besonders im Bezirk Altindag in Ankara werden über 100 Personen festgenommen.[23]
Lusaka/Sambia: Bei den allgemeinen Wahlen setzt sich für das Amt des Präsidenten Oppositionsführer Hakainde Hichilema im sechsten Anlauf durch und ist gegen Amtsinhaber Edgar Lungu erfolgreich. Vor dem Wahlgang gab es gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der beiden Lagern, woraufhin Lungu das Militär entsandte – dieser Schritt wurde von Kritikern als Einschüchterungsversuch gewertet.[24]
Freitag, 13. August 2021
Kabul/Afghanistan: Bei ihrem Eroberungsfeldzug gegen die afghanischen Streitkräfte nehmen die Taliban weitere Provinzhauptstädte ein, darunter mit Herat und Kandahar die zweit- und drittgrößte Stadt des Landes. 18 der 34 Provinzhauptstädte werden nun von den Taliban kontrolliert. Norwegen, Deutschland und die Vereinigten Staaten geben bekannt, ihr jeweiliges Botschaftspersonal in Kabul zu reduzieren. Letztere entsenden zu diesem Zweck darauf rund 5.000 Soldaten.[25][26]
Halba/Libanon: Bei der Explosion eines Treibstofftanks im Gouvernement Akkar kommen mindestens 28 Personen ums Leben, 79 weitere werden verletzt. Die Behandlung der Verletzten mit schwersten Verbrennungen müsse im Ausland erfolgen, da der Libanon nicht über die benötigte Behandlungsausrüstung verfüge, so Gesundheitsminister Hamad Hassan.[27]
Kabul/Afghanistan: Bei ihrem Vormarsch nehmen die Taliban weitere Provinzhauptstädte ein, darunter Masar-e Scharif, und rücken in die Vororte und Außenbezirke von Kabul vor. Westliche Staaten evakuieren ihr Botschaftspersonal aus Kabul.[28][29]
Les Cayes/Haiti: Um 8:29 Uhr Ortszeit kommt es zu einem schweren Erdbeben in Haiti. Das Beben der Stufe IX auf der Modifizierten Mercalliskala (7,2 MW) fordert über 2.100 Menschenleben, über 12.000 Personen werden verletzt. 7.000 Wohnhäuser sind zerstört, viele weitere auch funktionale Gebäude wie Büros, Krankenhäuser, Schulen und Kirchen, sind beschädigt.[30][31][32]
Kabul/Afghanistan: Die Taliban übernehmen widerstandslos die Provinzhauptstadt Dschalalabad, rücken in Kabul ein und besetzen dort den Präsidentenpalast. Die afghanische Regierung bricht zusammen.[34][35] Zuvor räumt Präsident Aschraf Ghani die militärische Niederlage ein und stimmt einem Koordinierungsrat für die friedliche Machtübernahme zu, welchem auch der frühere Präsident Hamid Karzai angehören soll.[36][37] Präsident Aschraf Ghani und sein Vize Amrullah Saleh flüchten, der erste ins Ausland, mutmaßlich nach Tadschikistan, der zweite in das Pandschschir-Tal, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden und nicht mit den Taliban zusammenarbeiten zu müssen.[38] Taliban-Sprecher Mohammed Naeem erklärt den Afghanistan-Krieg für beendet und ersucht um friedvolle Beziehungen mit der internationalen Gemeinschaft. Dazu sind erste Kommunikationskanäle geöffnet worden. Die Taliban möchten nicht in Isolation leben, ihr Regierungssystem würde in der nächsten Zeit klarer werden. Menschenrechte, insbesondere die der Frauen und Mädchen, würden geachtet. Er verspricht Sicherheit für Zivilisten und Angehörige internationaler diplomatischer Missionen.[39]
New York City/Vereinigte Staaten: Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, ruft nach der Machtübernahme der Taliban diese dazu auf, die Rechte der Menschen, insbesondere die der Frauen und Mädchen, zu achten.[40]
Niamey/Niger: Niger verkündet eine zweitägige Staatstrauer, nachdem bewaffnete Rebellen 37 Zivilisten im Dorf Darey-Daye in der Region Tillabéri in einem Massaker ermordet haben.[42]
Kabul/Afghanistan: In der ersten Pressekonferenz seit ihrer faktischen Machtübernahme im Emirat Afghanistan verkündet Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid eine Generalamnestie für Mitarbeiter ausländischer Sicherheitskräfte wie Übersetzer und selbst Soldaten, die in der Vergangenheit mit ihnen gekämpft haben. Die Sicherheit der Stadt Kabul und der Botschaften sei gewährleistet. Rechte von Frauen würden im Rahmen der Scharia gewahrt werden. Medieninhalte sollen parteipolitisch neutral im Einklang mit Werten des Islam sein. Der Anbau und Schmuggel von Drogen soll beendet werden. Die internationale Gemeinschaft werde um Unterstützung für alternativen Nutzpflanzenanbau ersucht.[43] Aus seinem Rückzugsort in der Provinz Pandschschir erklärt sich der bisherige Vizepräsident Amrullah Saleh zum legalen Übergangspräsidenten der Islamischen Republik Afghanistan.[44]Ahmad Massoud, Politiker und Sohn des Nationalhelden Ahmad Schah Massoud, erklärt dieselbe Region zum Oppositionsgebiet der Taliban, sammelt dort Truppenteile der afghanischen Streitkräfte und hisst die Flagge der Nordallianz.[45]
Mittwoch, 18. August 2021
Dschalalabad/Afghanistan: Bei Demonstrationen gegen die faktische Machtübernahme der Taliban werden drei Demonstranten bei Schießereien getötet und zwölf weitere verwundet.[46]
Ouagadougou/Burkina Faso: Bei verschiedenen islamistischen Attacken im Norden von Burkina Faso werden Dutzende Personen getötet.[47]
Yaoundé/Kamerun: Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Viehhirten vom Stamm der Choa Arab und Fischer der Ethnie Musgum im Norden Kameruns werden in 19 Dörfern insgesamt 32 Personen getötet.[49]
Freitag, 20. August 2021
Kabul/Afghanistan: Berichten der Vereinten Nationen zufolge gehen Taliban-Kämpfer gezielt auf die Suche nach Oppositionellen und Journalisten von Haus zu Haus. Die Sorge wachse, dass Rache genommen würde.[50][51]
Kabul/Afghanistan: Ahmad Massoud, einer der politischen Führer des Widerstandes im Pandschschir-Tal gegen die Taliban, lehnt eine Kapitulation gegenüber den Taliban ab und bekräftigt, dass ein Krieg unvermeidbar sei, sollten sich die Taliban einem Dialog über die Bildung einer umfassenden Regierung verweigern.[57]
Nashville/Vereinigte Staaten: Bei durch rekordverdächtige Niederschlagsmengen verursachten Überschwemmungen in Tennessee kommen 21 Personen ums Leben, 20 weitere werden vermisst.[58]
Montag, 23. August 2021
Nouméa/Neukaledonien: Befürworter und Gegner starten ihre jeweiligen Kampagnen zum geplanten Unabhängigkeitsreferendum im Dezember.[59]
Tunis/Tunesien: Trotz internationalem Druck verlängert Präsident Kais Saied die Suspendierung des Parlaments bis auf Weiteres.[60]
Warschau/Polen: Aufgrund massiv angestiegener illegaler Grenzübertritte von Belarus nach Polen verstärkt das Verteidigungsministerium die Zahl seiner Sicherheitskräfte an der gemeinsamen Grenze. Ein Beschluss sieht den Bau eines 508 Kilometer langen Grenzzaunes vor.[61]
Diffa/Niger: Bei einem bewaffneten Überfall durch Hunderte militante Anhänger von Boko Haram auf einen Militärposten in der Region Diffa werden 16 Soldaten getötet und neun weitere verwundet. Im folgenden Gefecht kommen 50 Islamisten ums Leben.[63]
Kabul/Afghanistan: Die Taliban berufen mit Khalil Haqqani einen von den Vereinigten Staaten als Terrorist mit einer Kopfprämie von 5 Millionen US-Dollar Gesuchten als Sicherheitschef der Hauptstadt Kabul.[68]
Lima/Peru: Der Kongress billigt mit 73 zu 50 Stimmen den Kabinettsvorschlag von Präsident Pedro Castillo.[69]
Wien/Österreich: Der frühere Vizekanzler Heinz-Christian Strache wird vom Wiener Landesgericht wegen Bestechlichkeit aufgrund eines Gesetzkaufes zu 15 Monaten Haft verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wird. Strache hatte dem befreundeten Eigentümer einer Privatklinik zu einer vorteilhaften Gesetzesänderung verholfen, dafür gingen Spenden an die Partei FPÖ ein, deren Vorsitz damals Strache innehatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.[70]
Murcia/Spanien: Aus Protest gegen ein erneutes Massensterben der Fauna in der spanischen Mar Menor umarmen 70.000 Menschen Europas größte Salzwasserlagune symbolisch.[71]
Sonntag, 29. August 2021
Aden/Jemen: Bei einer Attacke von Huthi-Rebellen auf die größte Militärbasis der von Saudi-Arabien unterstützten Koalitionstruppen im Gouvernement Lahidsch werden mindestens 30 Soldaten getötet und 60 verwundet.[72]
Kabul/Afghanistan: Mit dem Abzug der letzten Soldaten aus Afghanistan endet für die USA nach fast 20 Jahren der längste Krieg ihrer Geschichte; das letzte US-Militärflugzeug verlässt eine Minute vor Mitternacht (Ortszeit) den Kabuler Flughafen.[75]