Die Gemeinde Assat liegt in der historischen Provinz Béarn, acht Kilometer südöstlich von Pau und etwa 38 Kilometer nordwestlich von Lourdes im Vorland der Pyrenäen. Im Westen des Gemeindegebietes fließt der Gave de Pau, ein Nebenfluss des Adour. Assat grenzt an Meillon und Lée im Norden, Ousse im Nordosten, Artigueloutan im Osten, Bordes im Südosten, Baliros im Süden und Rontignon im Westen.
Der Gave de Pau bildet teilweise die westliche Gemeindegrenze von Assat. Das Gemeindeareal umfasst einen Teil des drei Kilometer breiten Flusstales des Gave de Pau, an dessen östlichem Rand der Fluss Lagoin entlang fließt. Im Gave de Pau-Tal wurden einige Be- und Entwässerungskanäle sowie Mühlenzuflüsse angelegt, wie der Canal d’Assat.
Nach Nordosten hin reicht das Gemeindegebiet über den Flusslauf des Lagoin hinaus und erstreckt sich auf eine bewaldete Hügellandschaft (Bois d’Assat). Hier liegt mit 324 m über dem Meer der höchste Punkt der Gemeinde. Zur Gemeinde gehören neben dem Dorf Assat die Ortsteile Laforgue, Ruchelle, Bayne und La Judée.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2013
2021
Einwohner
721
740
865
1055
1244
1479
1624
1799
2042
Im Jahr 2021 wurde mit 2042 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von INSEE[1].
Sehenswürdigkeiten
Das Schloss Assat (Château d’Assat) liegt im westlichen Teil des Dorfes nördlich des Friedhofs, an der Stelle der alten romanische Kirche von Assat. Das Gebäude mit einer Grundfläche von 21 × 16 m und mit einem Pyramidendach wird von einem rechteckigen Turm flankiert. Die Ursprünge des Schlosses (das Verlies) stammen aus dem 12. Jahrhundert. Das Schloss ist heute in Privatbesitz.[2]
Markthalle aus dem 19. Jahrhundert
Hängebrücke über den Gave de Pau aus dem Jahr 1938, 2005 restauriert
Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1923 aus weißem Stein mit einem aufgesetzten Kruzifix
Gemeindesaal in der 1925 erbauten ehemaligen Mädchenschule im Art-déco-Stil
Kirche St. Severus
Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche St. Severus (Église Saint-Sèvère) im Jahr 1873, als eine Rekonstruktion aus Spendenmitteln der Gemeinde erfolgte, wobei auch eine Sakristei angebaut wurde. Die alte Kirche stammte aus dem Jahr 1624 und ersetzte einen wahrscheinlich romanischen Vorgängerbau, der zu weit vom Dorfzentrum entfernt lag, zu klein und baufällig war. Die neue Kirche wurde unter anderem aus Kalkstein gebaut, der im nahen Arudy gebrochen wurde. Der Glockenturm hat drei Ebenen. Die Kirchenfenster stammen aus der Toulouser Glaswerkstatt Louis Victor Gesta (1828–1894). Das Tympanon des Hauptportals zeigt ein Relief der Krönung der Jungfrau Maria.
Im Jahr 1895 erhielt die Sakristei sieben wertvolle Gemälde von den Erben eines bei Bankgeschäften in Mexiko reich gewordenen Bewohners von Assat.[3][4][5][6][7][8]
Schloss Assat Anfang des 20. Jahrhunderts
Einweihung der Hängebrücke über den Gave de Pau im Jahr 1938
Gemeindesaal (Art déco-Stil)
Für die Umgebung typisches Scheunentor
Wirtschaft und Infrastruktur
In Teilen hat Assat eher Vorstadtcharakter für die nahe Stadt Pau mit den typischen Einkaufstempeln und Autohäusern. Abseits der Hauptstraßen wirkt Assat aber eher ländlich. In der Gemeinde sind 35 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Getreide- und Gemüseanbau, Milchviehhaltung, Pferde- und Schweinezucht).[9]
Die Gemeinde Assat ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Die Fernstraße D 937 verbindet Assat mit der Stadt Pau. Am nördlichen Stadtrand von Pau besteht ein Anschluss an die Autoroute A64. Der Bahnhof Assat liegt an der Bahnstrecke Toulouse–Bayonne.