Arrosès liegt circa 45 Kilometer nordöstlich von Pau im Béarn auf einer Anhöhe in der Region Vic-Bilh im nordöstlichen Grenzgebiet des Départements Pyrénées-Atlantiques zum Département Hautes-Pyrénées.
Umgeben wird die Gemeinde von den Nachbargemeinden:
Arrosès liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour und wird durchströmt vom Larcis, einem Zufluss des Lées, sowie vom Saget, einem Zufluss des Adours. Der Bach Serres entspringt im Ortsgebiet und fließt bei Madiran in den Bergons.[2]
Geschichte
Zwei kleine Hügelgräber, Werkzeuge und Beile aus Feuerstein sind Zeugnisse, dass der Landstrich bereits in der Jungsteinzeit von Menschen bewohnt war, was sicherlich an der günstigen Lage auf den Hügeln der Region gelegen hat.[3]
Paul Raymond, Archivar und Historiker des 19. Jahrhunderts, notierte die Erwähnung der Siedlung unter dem Namen Aroses im Jahre 1385 anlässlich einer Volkszählung, bei der 31 Haushalte gezählt wurden und vermerkt wurde, dass das Dorf in der Bailliage von Lembeye liegt.[4] Dieser Marktflecken entwickelte sich rund um das Schloss von Sauveméa aus dem 11. oder 12. Jahrhundert, dessen Herrschaftsfamilie schon 1170 erwähnt wurde.
Aufgrund der Grenzlage und weil der Gemeindepfarrer sich auf die protestantische Seite schlug, musste Arrosès erheblich unter den Folgen der Hugenottenkriege im 16. Jahrhundert leiden.[3]
Einwohnerentwicklung
Nach dem Höhepunkt von 679 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts hat die Zahl bis zum Ende des 20. Jahrhunderts stetig um insgesamt mehr als drei Viertel abgenommen. Seitdem verbleibt sie in etwa auf dem niedrigen Niveau von ca. 150 Einwohnern.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2009
2022
Einwohner
187
203
178
159
145
141
149
150
136
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[5]INSEE ab 2009[6]
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, im 11. und 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Es wird angenommen, dass die Kirche an einer Stelle eines vorchristlichen Versammlungsorts in der gallorömischen Zeit errichtet wurde. Von dem romanischen Bauwerk sind noch heute zwei verzierte Säulen und ein mit einem eingemeißelten Christusmonogramm verschönertes Tympanon über dem Eingangsportal zu erkennen. Dem wuchtigen Glockenturm ist anzusehen, dass er zur Verteidigung des Ortes in konfliktreichen Zeiten diente. Dies wird unterstrichen durch die Tatsache, dass der angrenzende Friedhof einen Ring von Gräben besaß. Anlässlich der Hugenottenkriege im 16. Jahrhundert, bei der die Gemeinde für die protestantische Seite Partei ergriff, wurde das Bauwerk erneut befestigt. Ein Wehrerker wurde oberhalb des Eingangsportals angebracht, Schießscharten erlaubten den Beschuss von Angreifern vom Turm herab. Die Kirche wurde dennoch in den Kriegen zerstört und wie die meisten Kirchen des Béarn am Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut.[7]
Schloss von Sauveméa. Bernât de Sauveméa legte seinen Lehnseid gegenüber Gaston III. Fébus, Vizegraf von Béarn, im Jahre 1344 ab. Das heutige Gebäude ist ein Wiederaufbau im 18. Jahrhundert und erscheint auf der Karte von Cassini 1750.[8]
↑Arrosès. Gasconha.com, abgerufen am 28. Januar 2017 (französisch).
↑Ma commune : Arrosès. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 28. Januar 2017 (französisch).
↑ abConseil régional d’Aquitaine: Arrosès. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 28. Januar 2017; abgerufen am 28. Januar 2017 (französisch).
↑Conseil régional d’Aquitaine: Église Notre-Dame de l’Assomption. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 28. Januar 2017; abgerufen am 28. Januar 2017 (französisch).