Am Wochenende nach dem Großen Preis von Österreich nahmen einige Formel-1-Piloten an dem nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Großen Preis der Schweiz teil, der wegen des in der Schweiz geltenden Motorsportverbotes im französischen Dijon ausgetragen wurde. Mit Clay Regazzoni wurde ein Schweizer Sieger dieses Rennens.
Niki Lauda reiste mit komfortabler Führung in der Weltmeisterschaftswertung zum vorletzten WM-Lauf der Saison nach Monza. Er benötigte lediglich noch einen halben Punkt, um seinen ersten Weltmeistertitel rechnerisch sicherzustellen. Sein einziger verbliebener Konkurrent Carlos Reutemann hatte nur noch Chancen auf den Titelgewinn, wenn Lauda bei beiden noch ausstehenden Rennen punktelos bleiben würde und er selbst beide Läufe für sich entscheiden könnte.
Das Trainingsergebnis entsprach den Wünschen der meisten der rund 200.000 Zuschauer, unter denen sich neben Einheimischen auch zahlreiche angereiste Fans aus der nahen Schweiz und Österreich befanden: Die beiden Ferrari qualifizierten sich für die erste Startreihe, wobei Lauda seine achte Pole-Position des Jahres erreichte.
Regazzoni ging in Führung, konnte sich allerdings zunächst kaum von seinen Verfolgern Lauda, Mass und Scheckter absetzen. Noch während der ersten Runde übernahm Scheckter den dritten Rang von Mass. Als sich das nach wie vor dicht gedrängte Feld zu Beginn der zweiten Runde der ersten Schikane näherte, verlor Scheckter die Kontrolle über sein Fahrzeug und löste eine Serie von Kollisionen aus, die für Ronnie Peterson, Mario Andretti und Brise das Ende des Rennens bedeuteten. Einige weitere Piloten fielen wenig später aufgrund von Folgeschäden aus, darunter die deutschen Fahrer Mass und Rolf Stommelen.
Davon unbeeindruckt führten die beiden Ferrari das Feld weiterhin an, gefolgt von Reutemann, Fittipaldi, Hunt und Patrick Depailler. In der zehnten Runde überholte Depailler den vor ihm liegenden Hunt. Vier Runden später gelang dies auch Fittipaldi gegenüber Reutemann.
Nachdem Depailler durch einen Fahrfehler kurz die Strecke verlassen hatte, sortierte er sich hinter Hunt und Tom Pryce auf dem siebten Rang wieder ein. Während der folgenden Runden duellierten sich Hunt und Pryce um den fünften Platz.
In der Schlussphase gelang es Fittipaldi, an Lauda vorbeizuziehen und den zweiten Platz zu belegen. Er konnte dadurch jedoch nicht mehr verhindern, dass Lauda ihn mit dem Fallen der Zielflagge als amtierenden Weltmeister der Formel 1 ablöste.[2]
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams. Es zählten nur die besten sieben Ergebnisse aus den ersten acht Rennen und die besten fünf aus den letzten sechs Rennen. Streichresultate sind in Klammern gesetzt.