Der Landkreis Beeskow-Storkow, bis zum Zweiten WeltkriegKreis Beeskow-Storkow, im 19. Jahrhundert auch Beeskow-Storkowscher Kreis genannt, war ein Landkreis in Brandenburg. Er bestand in Preußen, in der SBZ und in der DDR bis 1950. Heute gehört das ehemalige Kreisgebiet zu den Landkreisen Dahme-Spreewald und Oder-Spree in Brandenburg.
Der Kreis Beeskow-Storkow umfasste am 1. Januar 1945
In der nachmittelalterlichen Zeit bildete sich in der Mark Brandenburg eine Gliederung in Kreise heraus. Einer dieser historischen Kreise war der Kreis Beeskow-Storkow, seinerzeit auch Bees- und Storkowscher Kreis genannt.[1][2] Er bestand aus zwei historischen Territorien, der Herrschaft Beeskow und der Herrschaft Storkow. Im Einzelnen umfasste er die beiden Städte Beeskow und Storkow sowie die königlichen Ämter Buchholz, Kossenblatt, Krausnick, Münchehofe, Plössin, Stahnsdorf und Trebatsch, sowie einige Dörfer in adligem Besitz.[3]
Durch die preußische Provinzialbehörden-Verordnung vom 30. April 1815 und ihre Ausführungsbestimmungen wurde der Kreis geteilt. Die Herrschaft Storkow kam zum neuen Regierungsbezirk Potsdam und die Herrschaft Beeskow zum neuen Regierungsbezirk Frankfurt. Der Storkower Teilkreis wurde mit dem Kreis Teltow zum Kreis Teltow-Storkow zusammengeschlossen, während der Beeskower Teilkreis in den Kreis Lübben eingegliedert wurde.
Zum 1. Januar 1836 wurde der Status quo ante wiederhergestellt.[4] Der Kreis Beeskow-Storkow wurde wiederhergestellt und dem Regierungsbezirk Potsdam zugeordnet. Das Landratsamt war in Beeskow. Gleichzeitig wurde der Kreis Teltow-Storkow wieder zum Kreis Teltow verkleinert.
Zum 1. April 1882 wurden die Landgemeinde Amalienhof und der Gutsbezirk Amalienhof aus dem Kreis Beeskow-Storkow in den Kreis Lübben eingegliedert, während die Landgemeinde Cossenblatt und Teile des Gutsbezirks Cossenblatt und des Forstschutzbezirks Cossenblatt vom Kreis Lübben zum Kreis Beeskow-Storkow traten.
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Beeskow-Storkow entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle Gutsbezirke bis auf drei aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Im April 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt.
DDR
Das Gesetz über die Änderung zur Verbesserung der Kreis- und Gemeindegrenzen in der DDR vom 28. April 1950 brachte am 1. Juli 1950 das Ende des Landkreises:[5]
Der größte Teil des nunmehr Landkreis Beeskow-Storkow genannten Kreises ging im neuen Kreis Fürstenwalde auf.
Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg: Beeskow-Storkow, H. Böhlau Nachf., Weimar 1989.
Sophie Wauer, Klaus Müller, Kerstin Kirsch: Brandenburgisches Namenbuch. Die Ortsnamen des Kreises Beeskow-Storkow, in: Band 12 der Gesamtreihe, Hrsg. Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V. an der Universitat Leipzig, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2005. ISBN 3-515-08664-1. (Digitalisat)
Beiträge zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg. Hermann Cramer, Band 1, Halle 1872–1889; Reprint: (Faksimile), Potsdam 2011. ISBN 978-3-88372-000-5.
Joachim Schölzel: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil IX, Beeskow-Storkow, Hrsg. Friedrich Beck, Klaus Neitmann, 1. Auflage, H. Böhlau Nachf., Weimar 1997; 2. Auflage, Klaus D. Becker, Potsdam 2021. ISBN 978-3-88372-310-5.
↑Johann Heinrich Jacobi: Geographisch-statistisch-historische Tabellen. Ernst Felisch, Berlin 1794 (Digitalisat).
↑Friedrich Herzberg: Kurzer Abriss der Geographie der königlich-preussischen Staaten. Verlag der Buchhandlung der Königlichen Realschule, Berlin 1790 (Digitalisat).
↑Bekanntmachung wegen theilweiser Wiederherstellung früherer Kreisgrenzen in Bezug auf die Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt. Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Jahrgang 1835, Stück 51 vom 11. Dezember 1835, S. 318.
↑Statistisches Bundesamt: Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995. ISBN 3-8246-0321-7.
↑ abFriedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Band2. Friedrich Maurer, Berlin 1805, Kap. Kreis Beeskow-Storkow, S.431ff. (Digitalisat).
↑Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau’s in Berlin, Band 2. Einwohnerzahlen der Kreise. S.313 (Digitalisat).
↑ abcdefMichael Rademacher: Landkreis Beeskow-Storkow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Teil A (Uradel). 1942. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft (DAG). Jahrgang 41, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 176 f.