Mit dem 30. Juli 1791, der durch Kabinettsorder vom 29. August 1899 zum Stiftungstag bestimmt wurde, befahl der Herzog und KurfürstFriedrich August III. von Sachsen die Aufstellung eines Husarenregiments zu acht Eskadronen, das in Pillnitz stationiert werden sollte. Das neue Regiment wurde Ende September in Mühlberg/Elbe zusammengestellt.
Als nach der Napoleonischen Ära die Neuaufteilung Deutschlands erfolgte, erhielt Preußen einen Teil Sachsens zugesprochen, woraufhin König Friedrich Wilhelm III. am 25. März 1815 die Aufstellung des 12. Husarenregiments aus den zugesprochenen Gebieten befahl. Die bisherigen sächsischen Husaren, die jetzt Preußen geworden waren, bildeten ab dem 8. Mai 1815 den Stamm des neuen Husarenregiments. Das Regiment wurde zunächst nach Schlesien verlegt, wo es bis 1817 verblieb. Dann erfolgte zu Beginn des April 1817 die Verlegung nach Eisleben, Artern, Sangerhausen und Cölleda im vormaligen Thüringer Kreis. Ab dem Jahre 1830 wurde das Regiment kurzzeitig in das Rheinland verlegt. Anlass hierfür war die Julirevolution von 1830 in Frankreich. Anschließend kehrte es in seine Standorte zurück. Wegen der Revolution in Baden wurde das Regiment nach Saarlouis und Saarbrücken kommandiert. Von da ab zog es in die Garnisonen nach Merseburg, Eisleben und Weißenfels. Letzte Garnison wurde am 2. April 1901 Torgau.
Im Krieg gegen Frankreich kämpfte das Regiment 1870/71 bei der Maas-Armee und war bis Januar 1871 dem Belagerungsring um Paris zugeteilt. Nach Kriegsende verblieb es als Besatzungstruppe in Frankreich und kehrte am 19. Juni 1871 in die Garnisonen zurück.
bis 28. Januar --- Einschließung und Belagerung von Paris
Erster Weltkrieg
Das Regiment machte zu Beginn des Ersten Weltkriegsmobil, marschierte in das neutrale Belgien und kam hier zum ersten Mal ins Gefecht. Darauf folgten Kämpfe in Nordfrankreich, die Schlacht sowie der Rückzug von der Marne, Überquerung der Aisne bei Soissons und der Einsatz beim Wettlauf zum Meer. Nachdem die Kämpfe an der Westfront in den Stellungskrieg übergegangen waren, nahm das Regiment Patrouillendienste hinter der Front wahr.
Im November 1914 verlegte es an die Ostfront und beteiligte sich an den Kämpfen in Nordpolen. Im Mai 1915 war es in Kurland und Litauen im Einsatz und kam dann nach Rumänien. Bis Anfang 1917 war in den Kämpfe an der Südostfront involviert. Im Februar 1917 erfolgte die Rückverlegung an die Westfront. Nach Abgabe der Pferde und Umwandlung des Regiments in ein Kavallerie-Schützenbataillon nahmen die Regimentsangehörigen nach ihrer infanteristischen Ausbildung bis Kriegsende an den Abwehrschlachten in Flandern teil.
Verbleib
Nach dem Waffenstillstand und Rückkehr in die Heimat traf das Regiment am 6. Dezember 1918 in Torgau ein und begann mit der Demobilisierung. Zahlreiche Husaren schlossen sich daraufhin dem als Freikorps tätigen Detachement Tüllmann an und nahmen an den Kämpfen in Oberschlesien teil.[1] Das Detachement wurde nach der Räumung Oberschlesiens im Januar 1920 in das Reichswehr-Kavallerie-Regiment 16 eingegliedert.
Die Uniform bestand (ab 1912 nur noch als Friedensuniform) aus einer Pelzmütze aus schwarzem Seehundfell mit messingner Schuppenkette und neusilbernem Devisenband (sog. Vaterlandsbandeau) mit der Inschrift MIT GOTT FÜR KÖNIG UND VATERLAND. Fangschur und der als Kalpak bezeichnete Mützenbeutel waren weiß. Die Atilla war kornblumenblau mit weißer Verschnürung und Regimentsnummern in Messing auf den Schulterstücken. Die Reithose war anthrazitfarben. Die Reitstiefel waren nach Husarenart geschnitten und um den oberen Rand mit einer umlaufenden Verzierung versehen.
Literatur
Hellmann: Stammliste der aktiven Offizier des Thüringischen Husaren-Regiments Nr. 12. 1815–1918. Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1918.
Hugo F. W. Schulz: Die Preußischen Kavallerie-Regimenter 1013/14. Weltbild Verlag, Augsburg 1992. ISBN 3-89350-343-9.
Bogislav von Studnitz: Geschichte des Thüringischen Husaren-Regimentes Nr. 12 und seiner Mobilmachungsformationen im Weltkriege 1914–1918. Weimar 1930.
Reinhart von Westrem zum Gutacker: Geschichte des Thüringisches Husaren-Regiment Nr. 12. Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1901.
↑Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2413-1, S. 125.
↑Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2413-1, S. 125–126.