Bei dem im Jahr 1291 erwähnten Hagen handelt es sich vermutlich um das heutige Bornhagen, als ein Graf von Everstein Hugo von der Mark und Konrad von Rusteberg mit Besitz in Hagen, Wahlhausen und Eichenberg belehnte.[2] Bornhagen wurde namentlich im Zeitraum von 1352 bis 1360 und nochmals 1364 erstmals als Bornhain schriftlich erwähnt und war ein Vorwerk der Burg Hanstein.[3] Die Geschichte des Dorfes ist durch die benachbarte Burg Hanstein geprägt: Anfang des 16. Jahrhunderts zogen die Familienzweige der Herren von Hanstein in sieben neu errichtete Rittersitze in Bornhagen (Bornhof, Junkerhof, zwei Koburger Höfe, Ratshof, Steinscher Hof und Unterhof). Nach einer weitgehenden Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurden die Höfe wieder aufgebaut.[4]
Der Ort gehörte ab 1816 zum Regierungsbezirk Erfurt der preußischen Provinz Sachsen. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten in Bornhagen 90 Einwohner.[4] Zum 1. April 1936 wurde die um einiges größere Ortschaft Rimbach in die Gemeinde Bornhagen eingegliedert.[5]
Zwischen Kirche und Burgmauer fiel 1945 eine Bombe. Im später abgerissenen Haus auf der Burgmauer befanden sich mechanische Rechenmaschinen des ISCO-Konstrukteurs. Das Dorf wurde kampflos von US-amerikanischen Soldaten besetzt.
Da Bornhagen der SED zu nah an der Zonengrenze lag, wurden zu DDR-Zeiten viele Bürger zwangsumgesiedelt.
Der Gemeinderat wurde bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl bestimmt. Alle sechs Mitglieder des Gemeinderats gehören der Wählerliste Interessengemeinschaft/FFW an. Die Wahlbeteiligung lag bei 82,4 %.[10]
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Tobias Beckmann wurde in einer Stichwahl am 26. Juni 2022 gewählt.[11]
Landtagswahl 2014
In Bornhagen erzielte die AfD ihr Rekordergebnis im Vergleich aller Gemeinden bei der Thüringer Landtagswahl 2014. Sie erreichte 36,5 Prozent der 115 gültigen Zweitstimmen und wurde vor CDU (29,6 %) und der Linken (16,5 %) stärkste Partei. Der in Bornhagen lebende Thüringer Spitzenkandidat Björn Höcke erreichte 38,3 Prozent – 44 von 115 gültigen Erststimmen.[12]
Die bei Bornhagen gelegene Burgruine Hanstein geht vermutlich auf die Zeit von 820 bis 850 zurück, sicher belegen lässt sie sich ab 1070.
Die katholische Kirche des Ortsteils Rimbach wurde vor 1400 erbaut. Der Doppelturm stammt aus dem Jahr 1921, der spätgotischeFlügelaltar in der Kirche aus dem Jahr 1407.
↑Hrsg. Ulrich Harteisen, Ansgar Hoppe et al.: Das Eichsfeld. Band 79 der Reihe Landschaften in Deutschland.Verlag Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2018, S. 271
↑Erhard Müller: Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt. Heilbad Heiligenstadt 1989, S. 12
↑ abWalter Rassow: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt. Hrsg.: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt. Otto Hendel, Halle a. d. S. 1909, Rusteberg (altes und neues Schloss), S.32–33.
↑Michael Rademacher: Landkreis Heiligenstadt. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Arno Frank: Aktion des Zentrums für politische Schönheit: Ein Holocaust-Mahnmal – bei Björn Höcke vor der Haustür. In: Spiegel Online. 22. November 2017 (spiegel.de [abgerufen am 22. November 2017]).