Der Ort liegt am Fuße des gleichnamigen Rohrberges (415,5 m), einem Zeugenberg aus Muschelkalk der die Buntsandsteinhügellandschaft des mittleren Eichsfeldes nach Westen begrenzt. Östlich der Ortslage verläuft der Eulenbach, ein Zufluss zum Rustebach, welcher bei Arenshausen in die Leine mündet. Unmittelbar südlich verläuft die Bundesautobahn 38 mit einer Anschlussstelle und dem Heidkopftunnel.
Geschichte
Einen Kilometer nordwestlich des Dorfes liegt auf der nördlichen Spitze des Rohrberges eine vormittelalterliche Wallanlage. Eine etwa 25 × 15 Meter große Fläche ist noch mit einem Graben umgeben. Innerhalb dieser Fläche befindet sich eine Grube als Rest eines Gebäudes. Man schließt dabei auf die hochmittelalterliche Burg Schnellecke.[2]
Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes war vor dem 1. September 1055[3] im Rahmen einer Übertragung von 4½ Hufen Land und einer Mühle in Roriberch durch Erzbischof Luitpold an das Stift Nörten. Ein weiteres Mal wurde der Ort 1189 mit Hartmann und Konrad von Rohrberghe genannt. Seit 1209 ist Rohrberg Sitz einer Pfarrei. Im 15. Jahrhundert wurde der Ort aus unbekannten Gründen eine Wüstung. Um 1500 erfolgte der Wiederaufbau. Der Ort gehörte von 1055 bis zur Säkularisation zu Kurmainz, das ihn denen von Rusteberg als Lehen übertrug. Nach dem Aussterben der Rusteberger fiel der Ort an das Geschlecht von Bodenhausen. Von 1815 bis 1945 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen, kam 1945 zur Sowjetischen Besatzungszone und war ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Rohrberg von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zu Thüringen.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
1994: 250
1995: 247
1996: 249
1997: 255
1998: 255
1999: 252
2000: 251
2001: 256
2002: 257
2003: 251
2004: 250
2005: 250
2006: 252
2007: 244
2008: 248
2009: 244
2010: 240
2011: 240
2012: 237
2013: 233
2014: 233
2015: 234
2016: 243
2017: 237
2018: 235
2019: 243
2020: 234
2021: 226
2022: 226
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Rohrberg setzt sich aus sechs Gemeinderatsmitgliedern zusammen.
Der ehrenamtliche Bürgermeister Markus Kulle (CDU) wurde am 12. Juni 2022 gewählt.[5]
Wappen
Blasonierung: „Von Silber und Gold schrägrechts geteilt; vorn drei schwarze Rohrkolben mit grünem Stiel und mit je zwei grünen Blättern figurweise; hinten am Spalt ein grüner, links angeschnittener Berg, belegt mit einem silbernen sechsspeichigen Rad.“
das Naturschutzgebiet am Heinebrink (348,2 m) mit seinen Kalk- und Halbtrockenrasen
Literatur
Peter Anhalt, Joseph Gabel: Rohrberg – Aus der Geschichte eines Grenzdorfes. Hrsg.: Gemeinde Rohrberg. Mecke, Duderstadt 2005, ISBN 978-3-936617-37-5, S.240.