Volkerode liegt rund 14 km südlich von Heilbad Heiligenstadt und breitet sich im Tal des Hühnerbachs, einem westlichen Zufluss der Rode, an der Ostabdachung des Höhenzugs Gobert aus. Nachbarorte sind Wiesenfeld im Ostnordosten und Pfaffschwende im Südosten.
Geschichte
Volkerode wurde erstmals im Jahre 1227 als „Wacolderot“ urkundlich erwähnt. Das Dorf war bis 1802 im Besitz des Erzstifts Kurmainz, Grundherren waren die Junker von Volkerode. Später übten die Hanstein, von Harstall und von Weiers die Gerichtsbarkeit über den Ort aus. 1802 bis 1807 wurde der Ort preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen. Von 1815 bis 1945 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen. Von 1945 bis 1949 war der Ort Teil der sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Volkerode von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.
Der Hühnerbach ermöglichte den Betrieb von zwei Mühlen, bereits im 16. Jahrhundert wird eine Obermühle erwähnt, im 19. Jahrhundert sind hier die Hühnermühle und die Schadenmühle als Mahlmühlen nachweisbar. Nach der Aufgabe der Mühlen wurde aus der Schadenmühle ein Wohnhaus, die Hühnermühle wurde zu einer Pension umgebaut.[2]
Herren von Volkerode
Die Herren von Volkerode, die zum niederen Adel gehörten, waren zunächst auf ihrer befestigten Wohnsitz auf der Goburg mit einem dazugehörigen Dorf ansässig. Ihnen gehörte Volkerode (mit Gerichtsbarkeit) und weitere Besitzungen in der Umgebung, in Dingelstädt, der Mark Duderstadt und Lutterhusen[3] bei Großbartloff. Sie waren auch zeitweise Burgherren auf Burg Stein. Ab wann sie in Volkerode wohnten, ist nicht genau bekannt. Im 16. Jahrhundert wurden die von Volkerode evangelisch und setzten einen Prediger in der Kirche ein. 1692 wird letztmals mit Heinrich Adolf ein Herr von Volkerode genannt, das Wappen der Familie zeigt zwei senkrecht stehende Spiesse.[4] Weitere Vertreter des Adelsgeschlechtes waren:
Albert von Coburge (1312) vermutlich identisch mit Berlt von Volkerode (1320)
prozentualer Anteil an den abgegebenen gültigen Stimmen
b
kein Kürzel angegeben
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Jens Schmidt wurde am 6. Juni 2010 gewählt und 2016 wiedergewählt. Bei den Kommunalwahlen in Thüringen 2019 wurde Andreas Pudenz (Freie Wähler) mit 97,6 Prozent zu seinem Nachfolger gewählt.[13]
Literatur
Brunhilde Bittner: Festschrift zur 775-Jahr-Feier von Volkerode (Eichsfeld). 1227–2002. Kurzchronik. Hrsg.: Gemeindeverwaltung Volkerode. Heiligenstadt 2002, S.88.
Erhard Müller: Volkerode und seine Flurnamen. In: Eichsfelder Heimathefte. 17 (1977), Heft 1, S. 63–73
↑Volker Große, Klaus Herzberg: Volkerode: „Hühnermühle“, „Schadenmühle“, „Obermühle“. In: Maik Pinkert (Hrsg.): Mühlen im Obereichsfeld. Ein Kompendium. Eichsfeld-Verlag, Heiligenstadt 2008, ISBN 978-3-935782-13-5, S.332–333, 398.
↑Hrsg. K. Ed. Förstemann: Neue Mittheilungen aus dem Gebiet historisch=antiquarischer Forschungen. Halle 1835, 2. Band, Erstes Heft, Seite 271
↑Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 6. Abt.:
Ausgestorbener preußischer Adel, Provinz Sachsen (exl. die Altmark), Nürnberg 1884, Seite 176
↑Johann Wolf: Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst der Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel. Göttingen 1819 (Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel, als Beitrag zu dessen Geschichte. § 3 Seite 19)
↑Cyriakus Spangenberg: Anderer Teil des Adelsspiegels. Schmalkalden 1594, 46. Kapitel, Seite 261