Der etwa 400 m lange Straßenmarkt des 1109 erstmals erwähnten Ortes erstreckt sich über einen quer in das Fichtelnaabtal hereinragenden Hügelsporn. An der höchsten Geländestelle in der Mitte des beidseits abschüssigen Marktes mündet die von Nürnberg kommende sogenannte Goldstraße, jetzt Bräugasse, in den Platz und erinnert daran, dass der alte Bergbauort, der 1281 bereits Markt und seit 1352 Stadt genannt wurde, auch Handelsstation war. Am Unteren Markt erfolgt eine Erweiterung zu einem kleinen Anger. Die schlichte, einheitliche Bebauung mit durchweg zweigeschossigen, gestuften Traufseitbauten entstammt den Wiederaufbauphasen nach den Stadtbränden von 1796 und 1832. Aktennummer: E-3-77-116-1.
Saalkirche, Sandsteinbau mit Walmdach und eingezogenem Chor, Glockenturm mit Zeltdach sowie östlich angeschlossener Sakristei, romanisierend, von Karl Brendel, 1921–23; mit Ausstattung
Dreiseitig geschlossener Saalbau mit neugotischer Hausteinfassade, krabbenbesetztem Dachreiter und Holzfenstern, von Wolfgang Bauer über Teilen des Vorgängerbaus der Mitte des 18. Jahrhunderts 1848–57 errichtet, bezeichnet mit „1857“; mit Ausstattung
Saalbau, verputzter Massivbau mit schlichter Putzgliederung und eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor, nach 1796 unter Verwendung der spätgotischen Chormauern von 1474 errichtet, neuromanischer Quaderturm mit Spitzhelm über Dreiecksgiebeln, 1866, Umgestaltung in neubarocken Formen und Erweiterung nach Westen nach Plänen von Heinrich Hauberrisser, ausgeführt durch Heinrich Bauer, bezeichnet mit „1923“; mit Ausstattung
Kirchhofeinfriedung, gusseiserner Gitterzaun, im Süden Bruchsteinmauer des 18. Jahrhunderts mit eingelassenen Grabplatten und Epitaphien
Wohnhaus, zweigeschossiger, giebelständiger und verputzter Massivbau mit Steildach, im Kern 1578, erneuert nach Brand 1832, Sandsteinportal, letztes Viertel 18. Jahrhundert, mit Renaissance- und Neubarockformen; mit Ausstattung
Zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Steildach und einseitigem Krüppelwalm, wohl 17. Jahrhundert, 1839/40 nach Brand erneuert, 1950 Umbau zum Wohnhaus
Zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Walmdach, bezeichnet mit „1611“, Portalturm mit geknickter Spitzhaube, um 1870, überkuppelte Ecktürme nach Süden mit Kuppeldächern, barockisierend, von Hermann Selzer, um 1924–27
Herrenhaus, zweiflügeliger, zweigeschossiger und verputzter Massivbau mit Walmdach, Zwerchhaus und Dachreiter, im Kern 17./18. Jahrhundert, erneuert 1804, Putzgliederung 1991–93 wiederhergestellt
Wohnstallbau, zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Steildach, geohrten Granit-Fensterfaschen und holzverschaltem Stadel, innen bezeichnet mit „1795“
Dreigeschossiger, verputzter Massivbau mit Walmdach und Segmentbogenfenstern, in Formen der Neurenaissance, wiederaufgebaut 1854, der stattliche Vierkantturm mit Halbwalmdach noch aus Teilen des romanischen Bergfrieds, Umbau mit Erkern und Portal sowie nördliche Erweiterung mit runden Ecktürmen mit Spitzhauben unter Friedrich Karl von Podewils, 1911; mit Ausstattung
Nebengebäude, eingeschossiger, teils verputzter Bruchsteinbau mit Satteldach, Zwerchhaus und Granitlaibungen, wohl 19. Jahrhundert
Pavillon, hölzerner Rundbau mit Zeltdach, wohl 19. Jahrhundert
Erhaltenes Teilstück der zugehörigen Bruchsteinmauer
Saalbau, Bruchsteinbau mit Satteldach und eingezogenem, halbrund geschlossenem Chor, 1808–10 unter Verwendung älterer Mauerteile, nach Brand 1851 erneuert, Turm mit achtseitigem Spitzhelm bezeichnet mit „1698“; mit Ausstattung
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
Literatur
Detlef Knipping, Gabriele Raßhofer: Landkreis Tirschenreuth (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. BandIII.45). Karl M. Lipp Verlag, Lindenberg im Allgäu 2000, ISBN 3-87490-579-9.
In dieser Kartenansicht sind Baudenkmäler ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Baudenkmäler ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Baudenkmäler mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.