Der langgestreckte, ungewöhnlich breite, von Süden nach Norden ansteigende Marktplatz entstammt einer im 14. Jahrhundert erfolgten planmäßigen Erweiterung der schon 1130 urkundlich erwähnten Siedlung und bildet das Zentrum des Stadtbereichs.
Benannt wurde er in Andenken an den 1864 verstorbenen König Maximilian. Die meist zweigeschossige traufseitige Bebauung, nach dem Stadtbrand von 1814 wiederhergestellt, vermittelt am Maximilianplatz noch heute den Eindruck einer Oberpfälzer Ackerbürgerstadt, der 1364 durch das Kloster Waldsassen das Stadtrecht verliehen wurde. Aus dem Gefüge der meist schlichten Fassaden ragt das dreigeschossige Rathaus von 1582/83 heraus; die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt am Nordwestende des Marktes hat selbst keinen Anteil an der Platzwandbildung, setzt aber durch den erhöhten Baukörper und ihren Formenreichtum einen Akzent innerhalb des Platzbildes. Störungen im historischen Platzgefüge haben Gebäudeaufstockungen in der Nachkriegszeit, wie der maßstabsprengende Bau des Sparkassengebäudes, bewirkt. Die im Wesentlichen moderne Platzgestaltung mit zwei kleinen kastanienbepflanzten Promenaden und zwei Brunnen erinnert noch an diejenige von 1834. Ansehnliche Details bilden das Schmeller-Denkmal und die Dreifaltigkeitssäule im Platzwinkel vor der Kirche.
Angelegt im Zuge der Siedlungserweiterung in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, im Osten mit Stadtmauer, nach dem Stadtbrand von 1814 geschleift.
Erhaltene Teilstücke der Stadtmauer, Bruchsteinmauerwerk, 1. Hälfte 14. Jahrhundert, entlang der Grundstücke Hochwartstraße 5, 7 und 9 weitgehend in das Fundamentmauerwerk jüngerer Bebauung integriert, den umfangreichsten Abschnitt bildet die östliche Umfassungsmauer des Nebengebäudes Hochwartstraße 17.
Turm, sogenannter Klettnersturm, verputzter Massivbau aus Granitquadermauerwerk, erste Hälfte 14. Jahrhundert, die beiden oberen Stockwerke mit Zeltdach 1579, Glockentürmchen um 1814
Ehemaliges Direktions- und Verwaltungsgebäude der Porzellanfabrik Tirschenreuth
Im Grundriss abgewinkelter, zweigeschossiger Massivbau mit Walmdach, Kniestock, Dreiecksgiebel und Pilastergliederung, die Fenster mit gitterverzierten Brüstungsfeldern, in klassizisierenden Formen, 1922, im südlichen Anschluss an älteres Büro- und Magazingebäude mit Verladehalle und Mustersaal erbaut, zweigeschossiger Massivbau mit Satteldach, 1912, 1922 überformt
Ehemalige Villa des zweiten Direktors der Porzellanfabrik Tirschenreuth
Zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Walmdach, Mittelrisalit und einfacher Putzgliederung, im Kern um 1880, Umbau 1912, Anbau eines gartenseitigen Bodenerkers 1937
Mit Einfriedung, Pfeilgitterzaun auf Mauer, wohl um 1912
Bogenbrücke über den Mühlbach, dreijochig und aus Granitquadern errichtet, 1732, Verbreiterung 1978, auf den Brückenpfeilern Steinfiguren der heiligen Helena und des heiligen Johann Nepomuk, ein Postament bezeichnet mit „1732“, sowie mit vermauerter Spolie von 1571
Zweigeschossiger, verputzter Massivbau über hohem Sockelgeschoss, mit Walmdach, Risalit, gestuftem Giebel, Altanen und Eckerker mit Spitzhelm, reiche Fassadendekoration in Formen der deutschen Neurenaissance und des Jugendstils, um 1900
Saalbau, verputzter, dreiseitig geschlossener Massivbau mit Satteldach und Zwiebeldachreiter, bezeichnet mit „1783“; mit Ausstattung
Kreuzweg, von Vierpässen gerahmte Blechreliefs, um 1900, integriert in Blendbogenmauer des Friedhofsaufgangs, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, südlich angeschlossener, kapellenartiger Bau mit Ölbergszene, 1708
Friedhofsmauer mit vereinzelt eingelassenen Grabsteinen und ädikulaartigem Portal
Ehemalige Fronveste, später Waldsassener Kasten und Rentamt
Über spätmittelalterlicher Kelleranlage errichteter zweigeschossiger und verputzter Massivbau mit Walmdach, 16./17. Jahrhundert, Mitte 19. Jahrhundert nach Norden geringfügig verlängert
Zweigeschossiger Massivbau mit Satteldach, um 1815, mit neubarocker Putzgliederung und Ladeneinbau in Neurenaissance-Formen, letztes Viertel 19. Jahrhundert
Zweiflügeliger, dreigeschossiger und verputzter Massivbau mit einseitig halb abgewalmtem Satteldach, Zwerchhaus und Putzgliederung, weitgehender Neubau in neubarocken Formen, bezeichnet mit „1905“
Vom Vorgängerbau ehemalige Hauskapelle im Erdgeschoss des Westflügels, wohl 1694 oder früher
Eingemauerte Tafel mit Wappen und Inschrift an der Fassade des Westflügels, bezeichnet mit „1694“
Ehemaliges Kantinengebäude der Porzellanfabrik Tirschenreuth
Gestreckter, eingeschossiger Massivbau mit Rundbogenfenstern, Sichtziegel-Lisenengliederung und Laternentürmchen sowie Eckpavillons mit Fußwalmdächern, in neubarocken Formen, 1908
Anbau einer Kegelbahn, eingeschossiger Massivbau mit Satteldach, 1914
Dreischiffige Staffelhalle mit eingezogenem Chor, letzterer nach 1475, Turm von Jakob Mair, bezeichnet mit „1487“, Langhaus und Seitenschiffe 1669, südlich an das Langhaus angebaute Gnadenkapelle zur Schmerzhaften Muttergottes mit Pilastergliederung, 1722/23, zweijochige Verlängerung des Langhauses nach Westen durch Philipp Muttone, 1769, Wiederaufbau des Turmes mit Laternenzwiebelhaube und des Dachs nach Stadtbrand von 1814; mit Ausstattung
An der südlichen Schrägseite des Chores Ölbergkapelle, kapellenartiger Vorbau, bezeichnet mit „1708“, Gitter von 1678, Steinfiguren der Ölbergszene sowie Figurengruppe auf dem Flachdach bezeichnet mit „1744“
Pfarrhaus, zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Walmdach, hohem Untergeschoss, einfacher Putzgliederung und südlichem Portal mit Pilastern und Segmentbogengiebel, bezeichnet mit „1720“ (Chronogramm), das nördliche Portal und doppelläufige Freitreppe wohl um 1830; mit Ausstattung
Ehemaliger Pfarrstadel, eingeschossiger, verputzter Massivbau mit Satteldach und Fledermausgauben, 18. Jahrhundert
Nebengebäude, eingeschossiger, verputzter Massivbau mit Satteldach, frühes 19. Jahrhundert
Dreigeschossiger, verputzter Massivbau mit Walmdach, Steinportal und Putzgliederung, 1853–55
Ehemalige Klosterkirche heilige Kunigund, Saalkirche, verputzter Massivbau mit Satteldach, eingezogenem Rechteckchor und Giebelreiter mit Spitzhelm, neugotisch, 1855–57; mit Ausstattung
Ehemalige Luitpold-Schule, jetzt Amtsgebäude III des Landratsamtes
Baukomplex dreigeschossiger, verputzter Massivbauten in historisierenden Formen, Kopfbau mit Halbwalmdach und reliefverziertem Eckerker, angeschlossen L-förmiger Flügelbau mit Uhrturm, Bauplastik und Glasgemälde, 1909–11
Ehemaliger Ökonomiebau (Südflügel), zweigeschossiger Massivbau mit Steildach, einfacher Putzgliederung und Fledermausgauben, um 1680–1713, Umbauten 1883, 1903/04 sowie um 1950
Zweiflügeliges Wohngebäude (Nord- und Ostflügel), zweigeschossiger Massivbau mit nach Westen abgewalmtem Satteldach und einfacher Putzgliederung, „1710–13“ (bezeichnet)
Hauskapelle in Form eines ausspringenden Rundturmes, zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Laternenhaube und einfacher Putzgliederung, 1715; mit Ausstattung
Stadel (nordöstlich), verputzter Massivbau mit Satteldach, wohl zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Einfriedung, Garten- sowie Hofmauer mit Rundbogenportal und Pilastergliederung, wohl um 1713
Zehnjochige Bogenbrücke aus Granitquadern mit Wappenkartusche, von Philipp Muttone, 1748–50, Laternenkandelaber und Brückenfiguren frühes 20. Jahrhundert
Dreiteiliger Aufbau mit figürlichen Darstellungen der Trinität, Maria Immaculata sowie der heiligen Franziskus und Johann Nepomuk auf Postament, Granit, Mitte 18. Jahrhundert
Zweigeschossiger, traufständiger und verputzter Massivbau mit Satteldach, granitgerahmter Toreinfahrt und zweiflügeligem Strahlentor, um 1815, im Kern 17./18. Jahrhundert
Ehemalige Posthalterei, jetzt Wohn- und Geschäftshaus
Dreigeschossiger Massivbau in Ecklage mit Walmdach, im Kern 16. Jahrhundert, an granitgerahmter Toreinfahrt bezeichnet mit „1815“, Hotelumbau mit einfacher Putzgliederung in Formen der Neurenaissance und rekonstruierenden, helmbekrönten Dachgauben, um 1900, nach Brand 1989 Wiederaufbau
Wohnhaus, zweigeschossiger, traufständiger und verputzter Massivbau mit Satteldach, Toreinfahrt, zweiflügeligem Tor und ornamentierten Fensterläden, im Kern 16. Jahrhundert, Umgestaltungen im 17./18. Jahrhundert und 1815
Westliches Nebengebäude, sogenanntes Gesindehaus, dreigeschossig und mit Laubengängen, im Kern wohl 17. Jahrhundert
Dreigeschossiger, traufständiger und verputzter Massivbau mit zweigeschossigem Erker, Rundbogenportal und Fassadendekoration mit Wappenreliefs in Formen der Renaissance, im Kern „1583“ (bezeichnet), mehrfach überformt sowie wiederauf- und umgebaut mit Halbwalmdach nach Stadtbrand von 1814
Ehemalige Industriellenvilla, sogenannte Mezgervilla
Wohnhaus, zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Mansardwalmdach, asymmetrischen Risalitbauten, Vorhallen und Putzbänderung, in modern-historisierender Formensprache
Ehemaliges Bedienstetenhaus, zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Walmdach, Eckerker, Zwerchgiebel und holzverschaltem Remisenanbau
Park im englischen Stil
Südliche Einfriedungsmauer aus Granitquadern mit Eingangstor, in neubarocken Formen; 1912
zweigeschossiger längsrechteckiger Satteldachbau zu sieben Achsen mit dreiachsigem Mittelrisalit, an der nordöstlichen Giebelfassade zweigeschossiger Wintergarten, 1889 von Karl Fischer, Leipzig; mit Ausstattung
Saalbau, verputzter Massivbau mit einseitig abgewalmtem Satteldach, im Kern erste Hälfte 13. Jahrhundert, gerade geschlossener Chor und Spitzbogenportal in der Langhaussüdwand spätmittelalterlich, um 1720 Erweiterung nach Westen und Anbau der Sakristei; mit Ausstattung
Kirchhofmauer, Bruchsteinmauerwerk, im Süden mit integriertem Rundbogenportal
Sechseckiger Zentralbau mit Zeltdach, Eisenbetonbinder-Konstruktion mit durch Steinversatz ornamental verzierten Ziegel- und farbigen Betonglaswänden, nach Norden erdgeschossige Kapellenreihe, 1961–63 von Hans Beckers; mit Ausstattung
Zweigeschossiger, traufständiger und verputzter Bruchsteinbau mit Satteldach, stichbogiger Toreinfahrt und Granitfaschen, um 1815; ehemals zu Maximilianplatz 33 gehörig
Zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Satteldach und Rundbogeneingang, im Kern 17./18. Jahrhundert, der nördliche Teil des Gebäudes mit Stall sowie Fachwerkobergeschoss und -giebel, um 1815
Zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit Halbwalmdach in Ecklage, im Kern um 1815, im späten 19. Jahrhundert mit zweigeschossigem westlichen Anbau erneuert
D-3-77-154-90
Brunn
Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Birket, am Waldrand in der Flur Bäumelbühl (Standort)
Bildstock
Rustizierter Granitpfeiler mit Laterne, am Sockel bezeichnet mit „1696“, am Schaft bezeichnet mit „1848“
Zentralbau auf vierpassförmigem Grundriss, verputzter Massivbau mit Zwiebeldachreiter, Laterne mit Kuppeldach, Schweifgiebel, Pilastergliederung und Granitportal, der Chor um ein querrechteckiges Joch verlängert, daran angeschlossen die Sakristei, wohl von Philipp Muttone, 1733; mit Ausstattung
Wandpfeilerkirche, verputzter Massivbau mit Satteldach, leicht vorspringendem Querhaus, eingezogenem Rechteckchor, Chorflankenturm mit Laternenzwiebelhaube sowie südlich angebauter Sakristei, im Kern um 1200, im 13. und 14. Jahrhundert erneuert, Teilerneuerung um 1577–83, Umbau und Erweiterung durch Philipp Mühlmayer 1713; mit Ausstattung
Friedhofskapelle, sog. Totentanzkapelle, verputzter Massivbau mit schindelgedecktem Satteldach und Zwiebeldachreiter, 1669, südlich angebaute Aussegnungshalle frühes 20. Jahrhundert; mit Ausstattung
Friedhofummauerung mit südlichem Portal, wohl 18. Jahrhundert, teilweise erneuert
Katholischer Pfarrhof, Vierflügelanlage, ehemaliger Sommersitz des Klosters Waldsassen
Pfarrhaus (Südflügel), zweigeschossiger Massivbau mit Walmdach, geohrten Granitlaibungen, Tordurchfahrt, Putzgliederung sowie hofseitigem Portal, bezeichnet mit „1694“, Umbau 1726 wohl von Philipp Muttone; mit Ausstattung
Ehemaliges Ökonomiegebäude (Ost- und Westflügel), zweigeschossige, verputzte Massivbauten über Kellergeschoss, der Westflügel mit Stallung und Durchfahrt, 18. Jahrhundert
Gartenmauer, 18. Jahrhundert; romanischer Taufstein im Garten vor dem Südflügel
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Tirschenreuth Koloman-Maurer-Straße 6 (zwischen Hospitalstraße 2 und 4) (Standort)
Gartenmauer
Mit vier von Pinienzapfen bekrönten Steinpfosten, wohl um 1815
D-3-77-154-16
[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/C:49.8796402,12.3376358!/D:Koloman-Maurer-Straße 6 (zwischen Hospitalstraße 2 und 4), Gartenmauer!/|BW]]
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr existieren, z. B. weil sie abgebrochen wurden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
Literatur
Detlef Knipping, Gabriele Raßhofer: Landkreis Tirschenreuth (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. BandIII.45). Karl M. Lipp Verlag, Lindenberg im Allgäu 2000, ISBN 3-87490-579-9.
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