Targa Florio 1965Die 49. Targa Florio, auch 49° Targa Florio, Piccolo Circuito delle Madonie, Sicilia, auf Sizilien fand am 6. Mai 1965 statt und war der siebte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres. Das RennenMit großem Engagement bestritt die Scuderia Ferrari die 49. Ausgabe der Targa Florio. Neben neuen Fahrzeugen kamen auch so gut wie alle Werksfahrer der Scuderia zum Einsatz. In Maranello entschied man bereits im Vorfeld, zugunsten des 3,3-Liter-275P2 auf das leistungsstärkere Schwestermodell 330P2 zu verzichten. Der 4-Liter-Wagen konnte zwar mit einer größeren Motorleistung aufwarten, Ferrari-Rennleiter Eugenio Dragoni befürchtete jedoch, dass diese Mehrleistung auf der kurvenreichen Strecke kaum zu bewältigen wäre. Drei Prototypen wurden den Fahrerteams Nino Vaccarella/Lorenzo Bandini, Jean Guichet/Giancarlo Baghetti sowie Mike Parkes und Ludovico Scarfiotti anvertraut. Das vierte von der Scuderia gemeldete Fahrzeug war ein Ferrari 275 GTB. Als Partner von Giampiero Biscaldi fuhr der 1942 in Bologna geborene Bruno Deserti erstmals einen Werks-Ferrari im Rennen. Großer Gegner von Ferrari war wie in den letzten Jahren die Werksmannschaft von Porsche. Das deutsche Team hatte die letzten beiden Veranstaltungen in Sizilien für sich entschieden. 1963 siegten Joakim Bonnier und Carlo-Maria Abate auf einem Porsche 718 GTR Coupé; die Gesamtwertung des Vorjahres sicherten sich der Sizilianer Antonio Pucci und der Brite Colin Davis auf einem Porsche 904 GTS. Das Rennen 1965 bestritt Davis gemeinsam mit Gerhard Mitter. Dabei kam der Porsche 904/8 Bergspyder zum Einsatz, ein speziell für Bergrennen entwickelter Rennwagen. Die beiden 6-Zylinder-904 wurden von Umberto Maglioli, Herbert Linge und Antonio Pucci gefahren. Der Italiener bekam mit Günter Klass einen neuen Teamkollegen. Der 8-Zylinder-904 war in den erfahrenen Händen von Graham Hill und Joakim Bonnier. Der meistfotografierte nichtitalienische Wagen war jedoch der Ford GT40, den Carroll Shelby für Bob Bondurant und John Whitmore vorbereitet hatte. Wie immer gingen die Fahrzeuge nach den Trainingszeiten gestaffelt im 20-Sekunden-Abstand auf die Piste, denn Überholmanöver waren auf der engen Strecke schwierig, und ein Start im Pulk somit undenkbar. Nachdem Nino Vaccarella im Training als erster Fahrer unter 40 Minuten für eine Runde auf der 72 km langen Strecke blieb, galten er und Teamkollege Bandini als Favoriten auf den Sieg. Vom Start weg wurde Vaccarella dieser Rolle gerecht, und bis zum Fahrerwechsel nach der fünften Runde hatte er nach Rekordrunden einen Vorsprung von mehr als 5 Minuten auf seinen Teamkollegen Baghetti herausgefahren. Beim Boxenstopp zeigte sich auch, dass Vaccarella seinem Ruf, ein präziser und materialschonender Fahrer zu sein, voll gerecht wurde. Obwohl noch nie ein Fahrzeug so schnell über den Kurs bewegt wurde, zeigte der 275P2 so gut wie keine Verschleißerscheinungen. Das Wechseln der Bremsbeläge war eine Vorsichtsmaßnahme und wurde von Dragoni nur deshalb angeordnet, weil der Vorsprung so groß war. Die gebrauchten Reifen waren rundum gleichmäßig abgefahren, was den Schluss zuließ, dass sich der in Palermo geborene Vaccarella nicht ein einziges Mal verbremst hatte. Wie wichtig der große Vorsprung für die Scuderia war, zeigte sich im weiteren Verlauf des Rennens. Da die weiteren Werks-Ferrari ausfielen, war in den letzten Runden nurmehr der Vaccarella/Bandini-Wagen auf der Strecke, während noch alle vier Porsche ohne Probleme von ihren Fahrern bewegt wurden. Da der Vorsprung aber so groß war, musste Lorenzo Bandini nurmehr diesen verwalten und konnte den Prototyp schonen. Das Ziel erreichte er als Erster, mehr als vier Minuten vor dem Porsche von Colin Davis und Gerhard Mitter. ErgebnisseSchlussklassement
1nicht gestartet 2nicht gestartet 3Unfall im Training 4nicht gestartet 5Trainingswagen 6Trainingswagen 7Trainingswagen Nur in der MeldelisteZu diesem Rennen sind keine weiteren Meldungen bekannt. KlassensiegerRenndaten
Literatur
WeblinksCommons: Targa Florio 1965 – Sammlung von Bildern
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