Targa Florio 1967Die 51. Targa Florio, auch 51° Targa Florio, Manifestazione Automobilistica Internazionale de Velocita, Piccolo Circuito delle Madonie, Sicilia, auf Sizilien fand am 14. Mai 1967 statt und war der fünfte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres. Das RennenUm einen weiteren Gesamtsieg auf dem Piccolo circuito delle Madonie zu erreichen, setzte die Teamführung der Werksmannschaft von Porsche 1967 sieben Werkswagen ein. Drei Porsche 910 meldete Fritz Huschke von Hanstein in der Prototypenklasse über 2 Liter Hubraum, um den Gesamtsieg einzufahren. Drei weitere 910 sollten den Erfolg in der Rennklasse bis 2 Liter Hubraum sicherstellen. Die drei Plus-2-Liter-Wagen hatten je einen 2,2-Liter-Achtzylinder-Boxermotor mit der Typenbezeichnung 771. Drei 910er hatten den herkömmlichen 2-Liter-Sechszylinder-Boxermotor Typ 901. Die Achtzylindermodelle fuhren die Teams Paul Hawkins/Rolf Stommelen, Jo Siffert/Hans Herrmann und Gerhard Mitter/Colin Davis. In den Sechszylinder-Prototypen saßen Leo Cella/Giampiero Biscaldi, Vic Elford/Jochen Neerpasch sowie Umberto Maglioli und Udo Schütz. Bedingt durch ihre Größe musste beim Wagen von Maglioli und Schütz das Dach geöffnet werden.[1] In der GT-Klasse gingen der französische Ski-Fahrer Jean-Claude Killy und der Journalist Bernard Cahier auf einem Porsche 911S ins Rennen, wurden siebte in der Gesamtwertung und holten sich den Klassensieg. Gegenüber dem Porsche-Team machte sich das Einsatzteam von Ferrari bescheiden aus. Einen Ferrari 330P4 gab es für Ludovico Scarfiotti und Nino Vaccarella sowie einen Dino 246S für Günter Klass und Mario Casoni. Autodelta, die Rennabteilung von Alfa Romeo, organisierte das Renndebüt des Alfa Romeo T33, des ersten Tipo 33 aus der lange folgenden Reihe dieser Alfa-Romeo-Prototypen. Vier der mit 2-Liter-V8-Motoren ausgestatteten Wagen wurden nach Sizilien gebracht. Als Fahrer kamen Nanni Galli, Ignazio Giunti, Andrea de Adamich, Jean Rolland, Giacomo Russo, Nino Todaro, Joakim Bonnier und Giancarlo Baghetti zum Einsatz. Mit Spannung wurde der Chaparral 2F erwartet. Der von einem Chevrolet-Motor angetriebene Wagen mit dem riesigen Heckflügel wurde diesmal von Hap Sharp anstelle des Stammfahrers Mike Spence gefahren. Zweiter Fahrer war Phil Hill. Das Fachpublikum interessierte vor allem, wie die Fahrer mit dem schnellen, aber schweren Wagen auf den engen sizilianischen Dorfstraßen zurechtkommen würden. Das Training am Freitag vor dem Renntag fand bei sommerlichem sonnigen Wetter statt. Trainingsschnellster war Nino Vaccarella im Ferrari 330P4, der für eine Runde eine Zeit von 37:12,200 Minuten benötigte. Am Renntag galt die übliche Startregelung. Der im Training langsamste Wagen startete als Erster; dann folgten im Abstand der erzielten Zeiten die restlichen Wagen in umgekehrter Reihenfolge im Abstand von 20 Sekunden. Als letzter Starter ging Pole-Setter Vaccarella auf die Piste. Für die Scuderia Ferrari endete das Rennen in einem frühen Desaster. 500.000 Zuschauer säumten die Strecke und das Gros davon erhoffte den Sieg des Lokalmatadors Vaccarella. In der ersten Runde erfüllte er die Hoffnung der Sizilianer und ging in Führung, die in der zweiten abrupt endete. Bei der Fahrt durch Collesano berührte der Ferrari in einer Haarnadelkurve einen Randstein. Die dabei zerstörten rechten Aufhängungen machten ein Weiterfahren unmöglich.[2][3] Da auch Günter Klass im Dino in der zweiten Runde verunfallte, war das Debakel für die Scuderia perfekt. Auch Porsche verlor in der zweiten Runde einen Wagen durch Unfall, als Gerhard Mitter an der zweiten Stelle liegend von der Strecke abkam und nicht weiterfahren konnte. In Führung lag in der Anfangsphase Vorjahressieger Herbert Müller im Scuderia Filipinetti-Ferrari 412P. Wenn auch kein Werkswagen, lag damit immerhin ein Ferrari an der Spitze. Paul Hawkins im bestplatzierten Porsche konnte Müllers Tempo nicht folgen. Phil Hill bewegte den Chaparral sicher über die Bergstraßen, in das Führungsduell konnte er nicht eingreifen. Hill musste den Wagen schonen, da das Team nur zwei Chassis in Europa hatte und damit noch die kommenden Rennen auf dem Nürburgring und in Le Mans bestreiten musste. Nach dem ersten Fahrerwechsel – Jean Guichet für Müller und Stommelen für Hawkins – ging der Porsche (Stommelen) am Ferrari (Guichet) vorbei an die erste Stelle in der Gesamtwertung. Als Müller wieder das Steuer übernahm, verkürzte er den Rückstand auf Stommelen, schied aber in der siebten Runde wegen eines Getriebeschadens aus. Auch der solide an der vierten Stelle fahrende Chaparral fiel in der achten Runde aus. Ein Reifenschaden führte zu Schäden an der Karossiere. Um nicht größeren Schaden anzurichten, stellte Sharp den Wagen ab. Den Totalausfall von Alfa Romeo besiegelte der Ausfall des an der dritten Stelle fahrenden Wagens von Jean Rolland, drei Runden vor Schluss. Für Porsche gab es den kompletten Triumph, den Sieg im Gesamtklassement und in der 2-Liter-Rennklasse. Hinter den Siegern Stommelen/Hawkins klassierten sich zwei weitere Werkswagen am Podium der ersten drei. ErgebnisseSchlussklassement
1 nicht gestartet 2 Unfall im Training 3 nicht gestartet 4 nicht gestartet 5 zurückgezogen 6 zurückgezogen 7 Unfall im Training 8 Zylinderschaden im Training 9 nicht gestartet 10 Trainingswagen Nur in der MeldelisteHier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.
KlassensiegerRenndaten
Literatur
WeblinksCommons: Targa Florio 1967 – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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