Targa Florio 1966Die 50. Targa Florio, auch 50° Targa Florio, Piccolo Circuito delle Madonie, Sicilia, auf Sizilien fand am 8. Mai 1966 statt und war der vierte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres. Vor dem RennenDie Sportwagen-Weltmeisterschaft 1965 begann mit zwei Rennen in den Vereinigten Staaten. Am Daytona International Speedway wurde erstmals ein 24-Stunden-Rennen ausgetragen. Die Veranstaltung endete mit dem Erfolg von Ken Miles und Lloyd Ruby im Ford Mk.II. Auch beim nachfolgenden 12-Stunden-Rennen von Sebring, das zu 14-mal zur Weltmeisterschaft zählte, siegen Miles und Ruby. Diesmal auf einem Ford X1 Roadster. Im April begann die europäische Sportwagen-Weltmeisterschafts-Saison mit dem Wertungslauf in Monza. John Surtees und Mike Parkes gewannen auf einem Werks-Ferrari 330P3 Coupé. Das RennenTeams, Fahrzeuge und FahrerIn den 1960er-Jahren hatte sich das Rennen auf den öffentlichen Straßen in den sizilianischen Bergen zwischen Cerda und Caltavuturo, dem Piccolo circuito delle Madonie, zu einer Auseinandersetzung zwischen den Werksmannschaften von Porsche und Ferrari entwickelt. 1959 hatte Porsche mit Edgar Barth und Wolfgang Seidel am Steuer eines Porsche 718 RSK 1500 den ersten Sieg bei einem Sportwagen-Weltmeisterschaftslauf gefeiert. Auch 1960, Targa Florio 1963 und 1964 gewann Porsche. Ferrari siegte 1961, 1962 und im Vorjahr. Auch 1966 sollte dies nicht anders sein. Die Teamführung der Scuderia bereitete vier Wagen für Training und Rennen vor, einen 330P3 Spyder und drei Dino 206. Den 330P3 fuhren Nino Vaccarella und Lorenzo Bandini, zwei der Dino wurden Jean Guichet, Giancarlo Baghetti, Ludovico Scarfiotti und Mike Parkes anvertraut. Der dritte Dino wurde von der Scuderia Sant Ambroeus gemeldet, von der Scuderia jedoch eingesetzt und betreut. Fahrer waren Giampiero Biscaldi und Mario Casoni. Die drei Dinos unterschieden sich technisch voneinander. Der 2-Liter-V6-Mittelmotor im Wagen von Scarfiotti und Parkes hatte eine Benzindirekteinspritzung mit Doppelzündung. Der Motor im Coupé von Guichet und Parkes hatte neben der Doppelzündung normale Vergaser. Ohne Doppelzündung und Einspritzung mussten Biscaldi und Casoni bei ihrem Coupé auskommen. Aus dem Feld der privat eingesetzten Ferrari fanden zwei GT-Wagen Erwähnung. Im Ferrari 250LM von Antonio Nicodemi und Francesco Lessona, sowie dem Ferrari 275 GTB/C von Luciano Conti und Vittorio Venturi wurden die herkömmlichen 3,3-Liter-V12-Motoren durch 4-Liter-Aggregate ersetzt. Porsche hatte durch den Bau von 50 Fahrzeugen die Homologation des Porsche 906 für die Rennklasse der Sportwagen-Prototypen geschafft. Zehn 906 waren bei der Targa am Start, darunter vier Werkswagen. Colin Davis und Günter Klass fuhren einen 906 mit 2,2-Liter-Achtzylinder-Boxermotor, der schon im 904/8 Verwendung fand. Das Fahrzeug von Gerhard Mitter und Joakim Bonnier hatte einen 2,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit einer Bosch-Direkteinspritzung. Der einzige am Start befindliche Ford GT40 wurde von Ford France gemeldet und von Guy Ligier und Henri Greder gefahren. In den kleinen GT- und Sportwagenklassen galten die Rennwagen von Lancia und Alpine in der 1,3-Liter-Klasse. Knapp ein Dutzend Lancia Fulvia HF waren am Start, darunter ein Werkswagen für Leo Cella und Achille Marzi. Unter den Alpine A110 befanden sich zwei von Renault gemeldeter Werkswagen, bei dem Jean Vinatier, Pierre Orsini, Pauli Toivonen und Bengt Jansson am Steuer saßen. Der RennverlaufAm Samstagabend vor dem Renntag ging über der Region eine heftiges Gewitter nieder, das bis weit nach Mitternacht andauerte. Als das Rennen am Sonntag um 8 Uhr früh gestartet wurde, hatten sich die dunklen Wolken noch immer nicht verzogen. Erster am Start war Giuseppe Garofalo mit einer Fulvia HF, dann folgten im Abstand von 20 Sekunden die restlichen Teilnehmer; als Letzter Nino Vaccarella im 330P3. Nach der ersten Runde kam Leo Cella in seiner Fulvia HF als Erster wieder bei Start-und-Ziel vorbei. Er war als Neunter ins Rennen gegangen und hatte in nur einer Runde die acht vor gestarteten Konkurrenten überholt. Im Rennen führte jedoch Vaccarella mit drei Sekunden Vorsprung auf den Porsche von Gerhard Mitter, der in der zweiten Runde die Spitze übernahm und in diesem Umlauf um 18 Sekunden schneller war als Vaccarella. Während der dritten Runde setzte erneute Regen ein, der im Laufe der Veranstaltung immer stärker wurde. Der finnische Rallyepilot Timo Mäkinen zeigte seine fahrerischen Fähigkeiten und fuhr mit seinem MGB ein spektakuläres Rennen. Der Regen forderte Tribut bei Fahrern und Technik. Die Ferrari-Dino-Piloten hatten Probleme mit den Scheibenwischern, die zu klein dimensioniert waren. Entscheiden wurde das Rennen durch Unfälle. Hans Herrmann hatte in der siebten Runden einen Unfall mit dem 906, in derselben Runde endete auch das Rennen für den führenden Bandini im 330P3, der von Strecke abkam und ausschied. Wenig später schied Mitter im nunmehr an der Spitze fahrenden Porsche aus, als er beim Überholen mit dem Wagen de Teamkollegen Günter Klaas kollidierte. Am Ende siegte dennoch ein Porsche. Willy Mairesse und Herbert Müller gewann im 906 der Scuderia Filipinetti. Acht Minuten dahinter kam Guichet und Baghetti im besten Ferrari als Zweite ins Ziel. ErgebnisseSchlussklassement
1 nicht gestartet 2 Unfall im Training 3 Trainingswagen 4 Trainingswagen 5 Trainingswagen 6 Start vom Veranstalter verweigert 7 Start vom Veranstalter verweigert Nur in der MeldelisteHier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.
KlassensiegerRenndaten
Literatur
WeblinksCommons: Targa Florio 1966 – Sammlung von Bildern
Information related to Targa Florio 1966 |