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Edmond Henri Fischer

Edmond Henri Fischer (2016)

Edmond Henri Fischer (* 6. April 1920 in Shanghai; † 27. August 2021 in Seattle, Washington[1])[2] war ein in China geborener und in der Schweiz aufgewachsener US-amerikanisch-schweizerischer Biochemiker. Er erhielt mit Edwin G. Krebs 1992 den Nobelpreis für Medizin.

Leben und Werk

Edmond Henri Fischer wurde als Sohn einer Schweizerin (Renée Tapernoux, ihr Vater gründete die Zeitschrift Courrier de Chine in Shanghai) und eines Österreichers (Oscar Fischer) in Shanghai geboren.[3] Er ging in Shanghai auf die von seinem Großvater mitgegründete französische Schule. Mit sieben Jahren wurde er mit seinem Bruder in ein Internat in der Schweiz bei Vevey geschickt. Als Schüler besuchte er auch das Konservatorium in Genf und überlegte eine Zeit lang, Musiker zu werden. Er studierte an der Universität Genf Chemie mit dem Lizenziat 1943, dem Diplom 1944 und der Promotion in organischer Chemie (Polysaccharide und zugehörige Enzyme, speziell alpha-Amylase) 1947 bei Kurt Heinrich Meyer. Von 1948 bis 1950 war er wissenschaftliches Mitglied der Schweizer Nationalstiftung. Danach war er Privatdozent für Biochemie in Genf. 1950 ging er als Forschungsstipendiat der Rockefeller Foundation an das California Institute of Technology in Pasadena/USA[4] und kurz danach als Post-Doktorand und Rockefeller-Stipendiat an die University of Washington in Seattle, wo seine Zusammenarbeit mit Edwin G. Krebs begann. 1953 wurde er Assistant Professor und später Professor an der University of Washington, an der er 1990 emeritiert wurde.

Fischer entdeckte mit Edwin G. Krebs[5] den Mechanismus der reversiblen Aktivierung und Deaktivierung von Enzymen durch Phosphorylierung. Dies ist ein weitverbreiteter Prozess zur Regulierung des Stoffwechsels. Eine Protein-Kinase baut eine Phosphat-Gruppe (aus ATP gewonnen) in das Enzym ein und ändert so dessen Struktur vom inaktiven zum aktiven Zustand. Ausgelöst wird das durch Hormone oder Calcium. Fischer untersuchte diesen Mechanismus mit Krebs zuerst bei Glykogen-Phosphorylase und dann an vielen weiteren Enzymen.

Fischer heiratete 1948 Nelly Gagnaux († 1961) sowie 1963 Beverly Bullock und hatte zwei Kinder. Er besaß ab 1947 die Schweizer Staatsbürgerschaft (heimatberechtigt in Genf), später die der Vereinigten Staaten.[3]

Ehrungen

1972 wurde Fischer in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1973 in die National Academy of Sciences. 1992 erhielt er zusammen mit Edwin Krebs den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin „für ihre Entdeckung der Mechanismen, welche die Stoffwechselvorgänge in Organismen steuern“. Fischer war emeritierter Professor für Biochemie an der University of Washington in Seattle.

2010 wurde er auswärtiges Mitglied der Royal Society. Er war Ehrendoktor an der Universität Basel, der Universität Montpellier und am Medical College of Ohio.

Literatur

Commons: Edmond H. Fischer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Nobel Laureate Edmond H. Fischer 1920 – 2021 (Memento vom 29. August 2021 im Internet Archive)
  2. Lebensdaten nach American Men and Women of Science, Thomson Gale 2004
  3. a b Marcel H. Bickel: Edmond Henri Fischer. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. November 2005, abgerufen am 25. Juli 2022.
  4. Gisela Baumgart: Fischer, Edmond Henri. 2005, S. 402.
  5. Edmond Henri Fischer, E. G. Krebs: Metabolic Interconversion of Enzymes. 1973.
Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
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