Das Pfleggericht Rottenburg entstand bereits 1279, als die Veste Rottenburg und das Umland in den Besitz des Wittelsbacher Herzogs Heinrich von Niederbayern überging. Dadurch wurde Rottenburg zum Sitz eines riesigen Gerichtsbezirkes, der bis an die Tore Landshuts reichte. Dieses Pfleggericht (auch damals schon als Landgericht bezeichnet) bestand bis an das Ende des 18. Jahrhunderts. 1803 wurden im Zuge von Verwaltungsreformen in Bayern die Landgerichte Landshut und Vilsbiburg errichtet, die zum Isarkreis gehörten und auch das Gebiet des ehemaligen Pfleggerichts Rottenburg umfassten.
1838 wurde, als Folge einer Verwaltungsreform des Königreichs Bayern, das LandgerichtRottenburg an der Laaber errichtet. Diesem wurden Gemeinden aus den umliegenden Landgerichtsbezirken zugeordnet. Diese Landgerichte waren Verwaltungseinheiten der unteren Ebene mit Verwaltungs- und Justizaufgaben.
Bezirksamt
Das Bezirksamt Rottenburg an der Laaber wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Mainburg und Rottenburg an der Laaber gebildet. Die Landgerichte blieben weiterhin als Gerichtsbehörden bestehen, sie wurden 1879 in Amtsgerichte umbenannt.[1]
1875 wurde das Bezirksamt Mallersdorf um Gemeinden des Bezirksamtes Rottenburg an der Laaber vergrößert.
Am 1. Januar 1891 wechselten Gemeinden des Bezirksamtes Rottenburg an der Laaber ins Bezirksamt Mallersdorf.
Im Jahr 1901 wurde das Gebiet um Mainburg aus dem Bezirksamt Rottenburg an der Laaber herausgelöst. In Mainburg wurde aus diesen Gemeinden ein eigenes Bezirksamt errichtet.
Am 1. Januar 1939 wurde im Deutschen Reich die einheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Rottenburg an der Laaber.
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Rottenburg an der Laaber im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst:
Unkofen, am 1. Januar 1946 zu Kläham, 1949 zu Oberergoldsbach, heute zu Hohenthann
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen ROL zugewiesen. Es wurde bis zum 30. April 1973 ausgegeben. Seit dem 10. Juli 2013 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung wieder im Landkreis Kelheim, seit dem 25. Juli 2014 auch wieder im Landkreis Landshut erhältlich.
Einzelnachweise
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.563.
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.97.
↑Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
↑Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).