Diese Liste der Stolpersteine in Hirschaid enthält die Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunstprojekts von Gunter Demnig in dem oberfränkischen Markt Hirschaid verlegt wurden. Auf jedem der Betonquader mit zehn Zentimeter Kantenlänge, die in den Bürgersteigen vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer eingelassen sind, ist auf der Oberseite eine Messingtafel verankert. Diese gibt Auskunft über Namen, Geburtsjahr und Schicksal der Personen, derer gedacht werden soll.
Die ersten drei Stolpersteine in Hirschaid wurden am 25. April 2013 zusammen mit einer größeren Verlegeaktion in Bamberg gesetzt,[1] ein weiterer kam am 12. September 2013 hinzu.[2][3] Am 29. November 2014 kamen drei weitere Stolpersteine hinzu,[4] deren Verlegung durch die Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg vorbereitet und begleitet wurde.[5] Die bislang letzten zwei Stolpersteine wurden am 17. Oktober 2017 im Ortsteil Sassanfahrt verlegt, so dass die Gesamtzahl neun beträgt (Stand August 2021).[6]
Samuel Merel Die jüdische Familie Merel lebte von 1931 bis 1939 in Sassanfahrt. Das Ehepaar hatte fünf Kinder. Lotte, Esther und Nathan wurden mit einem Kindertransport nach England geschickt, während die beiden jüngsten, Sophie und Jenny, mit den Eltern nach Südfrankreich flohen. Dort wurden sie 1940 verhaftet und der Vater vom Rest der Familie getrennt in verschiedenen Lagern interniert. Die Mutter starb 1941 im Lager, der Vater wurde nach Auschwitz deportiert. Die Töchter Sophie und Jenny konnten von einer jüdischen Hilfsorganisation in ein Kinderheim in die Schweiz gebracht werden. Zur Verlegung der Stolpersteine waren Familienangehörige aus England und Israel angereist.[7]
Verlegedaten
25. April 2013: Hirschaid (Nürnberger Straße 10)
12. September 2013: Hirschaid (Nürnberger Straße 47)
29. November 2014: Hirschaid (Bahnhofstraße 3)
17. Oktober 2017: Sassanfahrt (Mittelstraße 2)
Die Verlegung der Stolpersteine für das Ehepaar Carola und Siegfried Plaut sowie den Sohn Gerhard war von Schülern der 9. Jahrgangsstufe der Staatlichen Realschule Hirschaid initiiert worden. Im Rahmen eines freiwilligen Wahlkurses hatten sie sich mit der jüdischen Kultur und Geschichte beschäftigt, insbesondere mit der Geschichte der Bamberger und Hirschaider Juden.[4]