Bereits 1940 bis 1942 erhielt Claus Wallner Malunterricht bei Otto Freytag. Nach Kriegsende war er von ungefähr 1945 bis 1948 als Maler und Bühnenbildner in Süddeutschland tätig, bevor er ein Studium an der Landeskunstschule Hamburg (heute Hochschule für Bildende Künste) aufnahm. Bis 1951 studierte er hier unter anderem bei Theo Ortner und erlernte anschließend in Ulm die Herstellung von Glasfenstern. Ab 1952 erhielt Wallner zahlreiche Aufträge zur Ausstattung von Kirchen und öffentlichen Gebäuden in Norddeutschland, für die er als bevorzugte Techniken Bleiglas, Betonfenster, Mosaike und Deckenmalerei einsetzte. Dabei arbeitete er an einem Objekt häufig zusammen mit Ursula Querner, mit der er seit 1953 verheiratet war.
Studienreisen führten ihn zwischen 1952 und 1960 nach Frankreich, Italien und Griechenland. Seit 1961 hielt er sich jährlich mit seiner Frau in einem Sommeratelier auf der kleinen Insel Scoglio Ravia vor der Isola di Ponza auf.[2]
Nach dem Tod seiner Frau Ursula Querner heiratete Wallner 1970 deren Schwester, die Bildweberin Erika Querner.[3] Die gemeinsame Grabstätte von Ursula Querner und Claus Wallner liegt auf dem Friedhof Bernadottestraße, der Grabstein trägt ein Bronzerelief mit einem Liebespaar.[4]
Werk
Einige seiner Werke befinden sich in Museen und öffentlichen Kunstsammlungen.
Als seine bedeutendsten Arbeiten gelten die Glasfenster für das Ulmer Münster, für die Hauptkirche St. Petri in Hamburg, für die Petrikirche[5] in Braunschweig und für die romanische Stiftskirche von Gandersheim.[6] Es gibt zahlreiche weitere von ihm gefertigte Glasfenster, Mosaiken und Deckenbilder für Kirchen, Schulen und andere öffentliche Gebäude, u. a.:[7]
1952: Fenster im Altarraum der Adventskirche in Hamburg-Schnelsen
1953: Fenster in der Taufkapelle der St. Gertrud-Kirche in Hamburg-Uhlenhorst
1953–1956: Rundfenster über dem Altar der St. Michaeliskirche in Osterrönfeld
1954: Rundfenster über dem Altar der St. Jürgen-Kirche in Hamburg-Langenhorn
1954: Drei Chorfenster der Steinbeker Kirche in Hamburg-Billstedt
1965: Diverse Fenster der St. Michaelis-Kirche in Itzehoe
1965–1966: Seitenfenster der St. Jürgen-Kirche in Rendsburg
1966: Fenster in der Sakristei der St. Gertrud-Kirche in Hamburg-Uhlenhorst
1974: Zwei Fenster in der Altarwand der St. Petri-Kirche in Ratzeburg
1975: Altarfenster der Kirche St. Matthäus, die Sozialkirche in Kiel-Gaarden
1976: Fenster über dem Altar der St. Jacobi-Kirche in Süderbrarup
Literatur
Volker Detlef Heydorn: Maler in Hamburg. Band3. Christians, Hamburg 1985, ISBN 978-3-7672-0290-0.
Dagmar Klein: Claus Wallner – Maler und Glaskünstler. In: Gießener Allgemeine Tageszeitung. 29. Mai 2004 (Ausschnitte trinitatiskirche.de [abgerufen am 28. Juni 2012]).
Axel Lohr und Jan Petersen: Kirchenglasmalereien in Hamburg und Schleswig-Holstein. Herausgegeben von der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. Kiel 2023, ISBN 978-3-9820897-5-1