Nach dem Abitur am Städtischen Jungengymnasium Bottrop studierte Spahn Theatergeschichte, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität zu Köln und wurde 1969 mit der Dissertation Die Theatergeschichte des Ruhrgebiets bis 1933 zum Dr. phil. promoviert.[2] Von 1969 bis 2005 war er Fernsehredakteur des WDR. Er produzierte zahlreiche Sendereihen, Porträts, Dokumentationen sowie Sendungen zur Kultur und Kulturpolitik.
Für die Fernsehserie zum BundesdatenschutzgesetzComputer können nicht vergessen erhielt Spahn den Deutschen Industriefilmpreis 1978.[5][6] Mit der Serie Keine Angst vorm Fliegen (1979) begründete Spahn mit Rainer Pieritz in Deutschland die Seminare zum Abbau der Flugangst. In dieser Serie wirkte Rudolf Braunburg als Flugkapitän mit.
In der Fernsehserie Endlich 18 – und was nun? – mit Thomas Gottschalk –, die Spahn mit Hansjörg Martin für den WDR schrieb, hatte Dietmar Bär 1982 seinen ersten Fernsehauftritt. Mit Hansjörg Martin schrieb und produzierte Spahn auch die Sendereihe Und die Moral von der Geschicht, mit u. a. Achim Strietzel. Hier hatten die späteren Lindenstraßenstars Georg Uecker und Christian Kahrmann ihre ersten Fernsehauftritte.
Mit Lida Winiewicz schrieb und produzierte Spahn 1982 auch die mehrteilige Fernsehserie "Reden muß man miteinander" mit Ilsemarie Schnering, Erik Schumann, Uwe Dallmeier und Günther Jerschke, Regie Wilhelm Semmelroth. Die Serie gilt nach der Quelle TV als Vorläufer der Lindenstraße! Das gleichnamige Begleitbuch schrieb Spahn mit Rainer Pieritz.
Claus Spahn entwickelte und verantwortete 1988/1989 auch die WDR-Fernseh Sonntagsshow WDR Publik; die spätere WDR Sommershow Hollymünd. In dieser Information- und Unterhaltungsshow wurden über Jahre interessante Persönlichkeiten und Sänger/-innen live in Köln-Bocklemünd vor Publikum vorgestellt und war vor allem eine Experimentierbühne für junge Talente und Moderatoren.
Mit seiner 26-teiligen Sendereihe Puzzle – Ein Denkspiel für 3xKluge konzipierte und schrieb Spahn eine ganz neue Art von Quizshow. Hier konnten drei Kandidaten – Brigitte Hamann, Franz Herre und Paul Naredi-Rainer – in jeweils drei Minuten vor Studiopublikum die Fragen nach Politik, Musik, Literatur, Geisteswissenschaften, Technik und Malerei miteinander beraten und schließlich beantworten. Die sechs Fragen wurden von verschiedenen Künstlern demonstriert, musiziert oder gespielt und bezogen sich auf einen Zeitraum von je 20 Jahren, wie 1750–1770 oder 1910–1930. Nach einer Stunde war von den 3xKlugen ein Bild/Gemälde der zwanzigjährigen Epoche „erpuzzelt“. Die WDR-Serie war ein großer Erfolg und wurde seit 1984 fast 15 Jahre produziert, die drei 3xklugen wurden durch sie populär!
Kölns König Ludwig – Museumsdirektor Kasper König, 2003
Auszeichnungen
1992 wurde Claus Spahn mit dem Ehrenteller des Deutschen Schachbundes ausgezeichnet.[9] Zweimal erhielt er für sein Engagement für den Schachsport den Deutschen Schachpreis (1983/2001) [10][11][12] des Deutschen Schachbundes, die Medaille der Europäischen Schachunion (ECU)[13] und 2002 den Gold Merit Award[14] der Weltschachorganisation FIDE.
Im Jahr 2001 wurde er „für seine langjährige, herausragende journalistische und redaktionelle Leistung“ vom BundespräsidentenJohannes Rau mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.[15]
Schachspieler
Schach – Zug um Zug
Schach für jedermann. Vom Anfänger zum Turnierspieler
Mit der 30-teiligen Fernsehserie Zug um Zug ... Schach für jedermann konzipierte und produzierte Claus Spahn 1983 im WDR ein erfolgreiches Schachlernprogramm, das mit seinen Puppen – Opa, Tante Bernie, Emil – und dem Schachgroßmeister Helmut Pfleger als Moderator viele Zuschauer zum Schachlernen und Schachspielen einlud.
Nach ihrer erfolgreichen Teilnahme bei den Sendungen Zug um Zug zum Bauerndiplom, Zug um Zug zum Turmdiplom und Zug um Zug zum Königsdiplom konnten und können die Zuschauer beim Deutschen Schachbund ein „Diplom“ erringen. Das Begleitbuch[16] zu den Sendungen Schach – Zug um Zug mit den Prüfungsaufgaben für die Diplome des Deutschen Schachbundes ist heute das offizielle Lehrbuch des Deutschen Schachbundes. Die Sendereihe wird von den verschiedenen Sendern der ARD immer wieder ausgestrahlt.
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Claus Spahn – Erwin Peters (Köln) Spahn setzte in vier Zügen matt.
Hobbyspieler
Claus Spahn spielte Schach nie im Verein, gilt aber als guter Hobbyspieler. Seine Begeisterung für das Spiel war die Grundlage seines Engagements für den Schachsport. Spahn ist Ehrenmitglied der Karpow Schachakademie Rhein-Neckar.[17]
In einer freien Partie mit Erwin Peters (Köln) entstand nebenstehende Stellung, in der Spahn am Zug in spätestens vier Zügen mattsetzte.[18][19][20]
Literatur und Werke (Auswahl)
Claus Spahn: Die Theatergeschichte des Ruhrgebiets unter besonderer Berücksichtigung der Theatergemeinschaften bis 1933. Köln 1972, OCLC163535204.
Dolf Sternberger: Heinrich Heine und die Abschaffung der Sünde. Ein Gespräch am 30. November 1972 mit Claus Spahn.
Claus Spahn (Hrsg.): Der Elternführerschein – Ein Kurs zur Erziehung des Kleinkindes. Das Buch zur Fernsehserie. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1976, ISBN 3-442-11132-3.
Jochen Aumüller: Niemand soll der Nächste sein. Das Buch zur persönlichen Krebsvorsorge – Nach der gleichnamigen Fernsehserie. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1978, ISBN 3-442-10794-6.
Rainer-J. Pieritz; Claus Spahn: Partnerschaftskurs – Wenn die Liebe hinfällt. Nach der gleichnamigen Fernsehserie. Mosaik Verlag, München 1978, ISBN 3-570-00767-7.
Rudolf Braunburg und Rainer-Joachim Pieritz: Keine Angst vorm Fliegen. Das Begleitbuch zur gleichnamigen Fernsehserie. Falkenverlag, 1979, ISBN 3-8068-0463-X.
Werner Thumshirn: Jeder kann für sich was tun. Das Buch zur persönlichen Herz-Kreislauf-Vorsorge – Nach der gleichnamigen Fernsehserie. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1980, ISBN 3-442-10847-0.
Joachim S. Hohmann: Dagegen sein ist immer leicht – Die Kunst Vorurteile zu überwinden. Nach der gleichnamigen Fernsehserie. Econ Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-430-14757-3.
Richard Rathgeber: Endlich 18 und nun? Rechte und Pflichten mit der Volljährigkeit. Nach der gleichnamigen Fernsehserie. Falken Verlag, 1982, ISBN 3-8068-0646-2.
Rainer-J. Pieritz; Claus Spahn: Reden muß man miteinander – Kontakt der Schlüssel zum persönlichen Glück – Begleitbuch zur Fernseh-Serie. Econ Verlag, Düsseldorf 1982, ISBN 3-430-17478-3.
Rainer-J. Pieritz; Claus Spahn: Mensch, ärgere dich doch! Entspannter Leben mit Wut, Ärger und Aggression. Nach der gleichnamigen Fernsehserie. Kösel Verlag, München 1983, ISBN 3-466-34083-7.
↑Claus Spahn: Die Theatergeschichte des Ruhrgebiets unter besonderer Berücksichtigung der Theatergemeinschaften bis 1933. Dissertation. Köln 1969, OCLC163535204.
↑WDR (Hrsg.): Direct Access – 165 Ideen und 55 Plakate für den Westdeutschen Rundfunk Köln von Heinz Edelmann. H. Schmidt, Mainz 1993, ISBN 3-87439-273-2.