Das Ensemble umfasst die stark befestigte mittelalterliche Zwergstadt Ornbau an der Altmühl, ehemals als Mittelpunkt der bischöflich-eichstättischenExklave Ornbau-Arberg Sitz eines eichstättischen Oberamts und eine der vier eichstättischen Hauptzollstationen. Der Stadtgrundriss ähnelt in Umrissform, Zweitorigkeit und Gassenschema dem der benachbarten Städte Wolframs-Eschenbach und Windsbach und dürfte wie diese auf das 13. Jahrhundert zurückgehen, die Zeit, in der in Ornbau ein erster starker Befestigungsring der als Schirmvögte fungierenden Grafen von Öttingen auf kaiserlichen Befehl wieder zerstört werden musste. Der bestehende Befestigungsring entstammt der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der ursprüngliche Stadtgrundriss mit seiner marktartig breiten, gekurvt von Tor zu Tor führenden Hauptstraße und den beiden locker bebauten Nebengassen an den Rückseiten der tiefen Grundstücke der Hauptstraße (Klosterstraße, ehemals Kirchgasse) wurde nach einem Brand von 1633 durch den geschlossen traufseitigen, repräsentativen Ausbau der Kirchgasse umgeformt zu einem jetzt „Altstadt“ genannten Straßendreieck im Stadtinneren. Auch an der alten Hauptstraße ist die ursprünglich giebelseitige Bebauung im 18. Jahrhundert großenteils traufseitig verändert worden. Das Straßenbild wird bestimmt durch breit gelagerte zweigeschossige verputzte Walmdachbauten vorwiegend des 18. Jahrhunderts. Der Stadt zugehörig ist der Altmühlbereich vor der mächtigen Flussfront der Stadtbefestigung mit der gewölbten vierbogigen Altmühlbrücke vor dem Unteren Torturm sowie der Gebäudegruppe der ehemaligen Gerbermühle. Die Stadt erfuhr durch die 1966/67 erfolgte Ersetzung des ehemals ihre Silhouette beherrschenden Langhauses der Stadtpfarrkirche durch einen Neubau in Glas und Beton sowie durch einige Neubauten empfindliche Störungen. Aktennummer: E-5-71-189-1.
Stadtbefestigung mit Zwinger
Die erste Befestigungsanlage wurde um 1286 errichtet. Die Bischöfe von Eichstätt ließen nach 1317 die zweite Befestigungsanlage bauen. Die dritte Befestigungsanlage ließ Fürstbischof Wilhelm von Reichenau ab 1464 auf Grundlage des 13. und 14. Jahrhunderts ausgebaut und im 18. Jahrhundert wiederhergestellt.
Die Stadtbefestigung von Ornbau umfasst in der heutigen Gestalt Mauern, Zwinger, Torburgen und Basteien in Bruch- und Quadersteinmauerwerk.
Mauerzug der Westseite bis Oberes Tor, mit Unterer Bastei, Oberer Bastei und sogenannter Burg über Zwinger in den weitgehend samt Futtermauer erhaltenen Graben hineinragend
Ehemalige Obere Torburg und Barbakane im Bereich der Altstadt 1, 2, 3, 4, sowie unteres Tor, Altstadt 23
Unverbauter Mauerzug der Ostfront mit sogenanntem Bettelturm und Mauerdurchbruch mit sogenanntem Bettelsteg, zwischen Altstadt 4 und Hammerweg 10
Zwinger der Ostfront, Mauerzug der Südfront zwischen Weißem Turm (bei Bischof-Gundekar-Str. 5) und vorgelagerter ehemaliger Bastei (Hammergasse 10), und von Unterem Tor bis Eckturm bei Klosterstraße 7 Aktennummer: D-5-71-189-1.
Beginnend am Unteren Tor sind im Uhrzeigersinn folgenden Objekte der Stadtbefestigung erhalten:
Sogenanntes Unteres Tor (Altstadt 23) (Lage), Torturm, Turmbau aus Sandsteinquadermauerwerk mit spitzbogiger Durchfahrt und welscher Haube, spätes 15. Jahrhundert, Haube wohl 17. Jahrhundert, zugehörig Teile der mittelalterlichen Barbakane mit eingeschossigem Satteldachhaus als Aufbau. (Aktennummer D-5-71-189-19)
Sogenannte Untere Bastei, ehemalige Bastei (Lage), Wehrhafter Walmdachbau aus Bruchsteinmauerwerk, Obergeschoss ausgebaut, im Kern mittelalterlich, im Zwinger als Teil der Stadtbefestigung (D-5-71-189-51)
Stadtmauer an der Westseite mit Graben und vorgelagerte Zwingermauer bei Klosterstraße 11 (Lage) (D-5-71-189-1), 12 (Lage) (D-5-71-189-29), An der Stadtmauer 11 (Lage) (D-5-71-189-1), 12 (Lage)
Sogenannte Obere Bastei (An der Stadtmauer 8), ehemalige Bastei (Lage), Walmdachbau aus Bruchsteinmauerwerk, im Kern mittelalterlich, Wappenrelief bezeichnet „1487“, später Wohnungseinbau (D-5-71-189-31)
Sogenannte Burg (Lage), ehemalige Bastei im nordwestlichen Abschnitt der Stadtbefestigung, Wehrhafter Walmdachbau aus Sand- und Bruchsteinmauerwerk, im Kern mittelalterlich (D-5-71-189-32)
Wohnhaus, Teil der ehemaligen Oberen Torburg und Barbakane (Altstadt 3) (Lage), Dreigeschossiger, nach Süden abgewalmter Satteldachbau mit eingeschossigem Satteldachanbau und Wappenstein des 15. Jahrhunderts, im Kern 15. Jahrhundert, verändert nach 1826 (Aktennummer D-5-71-189-4)
Sogenanntes Oberes Tor (Altstadt 1) (Lage), Zweigeschossiger Walmdachbau mit Tordurchfahrt, zwei Inschriftensteine, bezeichnet „1745“, im Kern spätmittelalterlich, vorgelagert Brücke, Bruchstein und Natursteinquader, 17./18. Jahrhundert (Aktennummer D-5-71-189-2)
Wohnhaus, Teil der ehemaligen Oberen Torburg und Barbakane (Altstadt 2) (Lage), Zweigeschossiger Satteldachbau, Inschriftstein bezeichnet „1477“6 (Aktennummer D-5-71-189-3)
Wohnhaus, Teil der ehemaligen Oberen Torburg und Barbakane (Altstadt 4) (Lage), zweigeschossiges Gebäude mit Sattel- und Walmdach, 18./19. Jahrhundert (Aktennummer D-5-71-189-4)
Stadtmauer mit Zwinger östlich Bischof-Gundekar-Straße (Lage) (Lage) (Lage) (D-5-71-189-1)
Diebsturm oder Bettelturm (Lage), hoher mittelalterlicher Rundturm der Stadtbefestigung (D-5-71-189-1)
Sogenannter Bettelsteg (Lage), Mauerdurchbruch des 18./19. Jahrhunderts, Toreinfahrt, Grabenbrücke mit Brüstung (D-5-71-189-1)
Ehemalige Bastion (Hammergasse 10) (Lage), Freistehender Massivbau mit Walmdach und Fachwerk-Obergeschoss, im Kern mittelalterlich, Walmdach und Obergeschoss 18. Jahrhundert (D-5-71-189-44)
Sogenannter Weißer Turm (Bischof-Gundekar-Straße 5) (Lage), Rundturm mit Kegeldach, 15. Jahrhundert (D-5-71-189-1)
Stadtmauer an der Südostseite bei Bischof-Gundekar-Straße 4 (Lage) (D-5-71-189-39), 3 (Lage) (D-5-71-189-37), bei Nr. 2 mit schalenturmartiger Ausbuchtung (Lage)
Südöstliche Stadtmauer bei Bischof-Gundekar-Straße 4 weitere Bilder
Südöstliche Stadtmauer bei Bischof-Gundekar-Straße 3 weitere Bilder
Südöstliche Stadtmauer bei Bischof-Gundekar-Straße 2 weitere Bilder
Zweigeschossiger Walmdachbau mit Fachwerkobergeschoss und Aufzugserker, originaler Innenausbau, im Kern erste Hälfte 15. Jahrhundert, erneuert „1618“ (bezeichnet) und 18. Jahrhundert
Zweigeschossiger Walmdachbau in Ecklage, mit rustizierten Ecklisenen und Schweifgiebelportal mit Vortreppe, bezeichnet „1482“, verändert im 17./18. Jahrhundert
Saalkirche mit eingezogenem Chor und Westturm mit Zeltdach, zweite Hälfte 15. Jahrhundert, Turmkranzgeschoss 1538–45, Neubau des Langhauses 1966/67, mit Ausstattung
Eingeschossiger Giebelbau mit Satteldach und verputztem Fachwerkgiebel, zweite Hälfte 18. Jahrhundert, im Kern vor 1550, davor Brunnenschacht, wohl gleichzeitig
Zweigeschossiger Satteldachbau, im Kern wohl 17. Jahrhundert, vor der Südfront der Stadtbefestigung, Steinkonstruktion zum Wasser, Gerberboden mit Lauben des 18./19. Jahrhunderts; Gerbertisch und Handwerksgerät
Saalkirche mit eingezogenem gewölbtem Chor und Dachreiter mit Spitzhaube, zweite Hälfte 14. Jahrhundert, Langhauserhöhung 1690, Barockisierung 1732–37, mit Ausstattung
Anlage wohl des 14. Jahrhunderts, mit Grabsteinen des 18.–20. Jahrhunderts, Grabdenkmal Bievre, Stufenpyramide mit bekrönender Marmorvase, Reliefdarstellungen, 1789, und Gusseisenkruzifix, spätes 19. Jahrhundert
Binsa (an der Straße nach Triesdorf, 300 m nach dem Friedhof) (Standort)
Wegkapelle
Kleine massive Ädikula mit neuromanischer Bildnische mit Lourdesmadonna, um 1900
D-5-71-189-69
[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/C:49.18227,10.65932!/D:Binsa (an der Straße nach Triesdorf, 300 m nach dem Friedhof), Wegkapelle!/|BW]]
Binsa (zwischen zwei Bäumen an der Straße nach Triesdorf, ca. 500 m nach dem Friedhof) (Standort)
Wegkreuz
Gusseisenkruzifix, Sandsteinsockel mit Wappen, 19. Jahrhundert
D-5-71-189-70
[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/C:49.18421,10.66058!/D:Binsa (zwischen zwei Bäumen an der Straße nach Triesdorf, ca. 500 m nach dem Friedhof), Wegkreuz!/|BW]]
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr existieren, z. B. weil sie abgebrochen wurden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Ornbau Altstadt (bei Nr. 5) (Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Kriegerdenkmal
mit plastischer Gruppe, bez. 1924; 2016 transloziert ins Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
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