Im Herbst 1972 erschien mit der Baureihe 116 die erste offiziell von Mercedes-Benz (MB) so bezeichnete S-Klasse. Bereits vorher hatten die Spitzenmodelle von Mercedes-Benz die Bezeichnung S getragen. Im Mai 2013 erschien die zehnte Generation der S-Klasse.[1]
Das Coupé der S-Klasse, das es erstmals zur Baureihe 126 gab, wurde ab Herbst 1992 (Baureihe C 140), von 1999 bis 2006 (Baureihe C 215) und von 2006 bis 2013 (Baureihe C 216) stilistisch eigenständiger und trägt seit Mitte 1996 den Namen CL-Klasse. Mit dem C 217 wurde von 2014 bis 2020 wieder ein als S-Klasse Coupé bezeichnetes Modell vermarktet, die optische Eigenständigkeit des Coupés ist jedoch, wie im Automobilbau mittlerweile üblich, geblieben. 2015 präsentierte Mercedes-Benz dann zusätzlich das S-Klasse Cabriolet. Beide Versionen bekamen 2020 keinen Nachfolger.[2][3]
Im September 2020 war die Premiere der elften Generation.[4] Im April 2021 wurde das batterieelektrische Pendant EQS vorgestellt.[5]
Begriffsübertragung und Besonderheiten
Erst mit der Einführung der Baureihe 116 im September 1972 war in den Prospekten von der „S-Klasse“ (Sonderklasse) die Rede, manchmal wurde bzw. wird der Vorgänger – die Baureihen W 108/109 – als „Alte S-Klasse“ bezeichnet. Mercedes-Benz bezeichnet die Modelle W 108/109 als „die eigentliche Geburtsstunde der S-Klasse, auch wenn man sie damals noch nicht so nannte.“ (Zitat aus Werbevideo zur Einführung der Baureihe 221). Harry Niemann schrieb in der „Illustrierten Chronik der Daimler-Benz AG“ (Herausgeber: Daimler-Benz-Konzernarchiv): „Auch wenn die Bezeichnung offiziell erst ab 1972 für die Baureihe 116 verwendet wurde, gelten als erste S-Klassen die Typen 250 S bis 300 SEL 6.3 (1965 bis 1972)“.
Die S-Klasse der Baureihe 220 (1998–2005) zeichnet sich u. a. – mit Ausnahme des S 600, welcher ausschließlich mit Stahlfederung (Active Body Control) erhältlich war – durch eine serienmäßige Luftfederung aus. Diese gilt als aufwendig konstruiert und sehr robust.
Es gibt die S-Klasse (221) auch als Stretchlimousine (S 600 Pullman Guard). Sie ist nur mit der oben genannten Panzerung verfügbar.
Die S-Klasse war in vielen Jahren das welt-, europa- und deutschlandweit meistverkaufte Oberklasse-Fahrzeug. Ausnahmen gab es (wie im Automobilmarkt üblich) gegen Ende und zu Anfang eines Modellzyklus. Zwei Beispiele: auf dem deutschen Markt wurden 2004 mehr BMW 7er als S-Klasse-Fahrzeuge verkauft; 2012 wurden mehr BMW 7er und mehr Audi A8 als S-Klassen verkauft.
Die S-Klasse ist bis heute immer wieder Innovationsträger moderner Automobiltechnik gewesen. Sie brachte als hochpreisiger Vorreiter Neuerungen in den Markt, die anschließend zum Teil weite Verbreitung fanden.
Erstmals ist für die S-Klasse eine Allradlenkung erhältlich.
Mit Hilfe von Kameras und Künstlicher Intelligenz soll der MBUX-Innenraumassistent die Wünsche und Absichten der Insassen erkennen.
Die Software der S-Klasse soll künftig per Over-the-Air-Update aktualisiert werden können.
Literatur
Heribert Hofner: Die S-Klasse von Mercedes-Benz, Bechtermünz Verlag; Augsburg 1997; ISBN 3-86047-589-4.
Martin Häußermann: Mercedes-Benz S-Klasse. Die Prospekte seit 1952, Archiv-Edition des DaimlerChrysler-Konzernarchivs, Delius Klasing Bielefeld, 2005; ISBN 3-7688-1718-0.
Christof Vieweg: S-Klasse – Meisterstück auf Rädern, Delius Klasing Verlag; Juni 2006; ISBN 3-7688-1802-0.